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2018

Abschlussprüfung der Land-und Baumaschinenmechatroniker an der Max-Eyth-Schule in Alsfeld

Das Bild zeigt die Prüfer und die ehemaligen Azubis nach der Prüfung an der Max-Eyth Schule in Alsfeld

Als sie sich bei der Notenbekanntgabe vor den Toren der Werkstatt der Max-Eyth-Schule trafen, hatten einige der "Noch-Azubis" trotz frostiger Temperaturen vor Aufregung rote Köpfe.

Hinter diesen Toren war so mancher der jungen Männer im Laufe der vorangegangenen Woche noch mächtig ins Schwitzen geraten, da sie an insgesamt drei Prüfstationen bei der Abschlussprüfung der Land- und Baumaschinenmechatroniker ihr praktisches Können unter Beweis stellen mussten.
Nun waren sie gekommen, um das Ergebnis ihrer Mühen zu erfahren.
Dabei konnte man die "Steine" fast purzeln hören, die den meisten Anwesenden in diesem Moment vom Herzen fielen, als Oberstudienrat Hermann Schäfer die Nachricht verkündete, dass alle 37 Absolventen die Prüfung bestanden haben.
Damit waren sie ab diesem Moment keine Azubis mehr, sondern Gesellen des Land- und Bau­maschinen­mecha­troniker­handwerks.
Sie haben damit auch ihren Schulbesuch an der Alsfelder Berufsschule beendet. Die Max-Eyth-Schule ist einer von fünf Schulstandorten in Hessen, an denen im Rahmen des dualen Ausbildungssytems die angehenden Mechatroniker für Land- und Baumaschinenmechatronik ab dem 2. Lehrjahr in sog. Bezirksfachklassen beschult werden. Die Auszubildenden kommen demnach aus ganz Mittel- und Osthessen zum Unterricht hierher, der in mehrere Blockwochen gegliedert ist.
"Wir werden den Unterricht künftig noch moderner und praxisnäher gestalten können, da die Fahrzeugabteilung durch erhebliche Investitionsmittel des Vogelsbergkreises im vergangenen Jahr umfangreich modernisiert wurde" freut sich Herrmann Schäfer.
Ein neuer Fendt Schlepper mit Vollausstattung, eine Claas Rundballenpresse sowie eine Hardi Pflanzenschutzspritze und das notwendige Equipment an herstellerspezifischer Software und Diagnosetechnik gehören jetzt zum Inventar der Max-Eyth-Schule.
Eine pneumatische Sämaschine sowie ein Düngerstreuer, beides Maschinen der neuesten Generation, stehen zusätzlich für unterrichtliche Zwecke zur Verfügung und wurden als Leihgabe der Fa. Amazone mit freundlicher Unterstützung durch die Fa. Schlotter in Idstein vermittelt.
Die Ausbildung dauert insgesamt dreieinhalb Jahre und beinhaltet das gesamte Spektrum moderner Land- und Baumaschinentechnik, mit Schwerpunkt in den Lernbereichen Mechanik, Hydraulik, Elektrik/Elektronik und Gerätetechnik sowie den allgemeinbildenden Fächer Deutsch und Politik/Wirtschaftskunde.
Bei der praktischen Abschlussprüfung war weniger handwerkliches Geschick, als vielmehr diagnostisches Denken und der Umgang mit moderner Prüf- und Messtechnik gefragt, da der Mechaniker von heute ohne den Diagnosecomputer mit Internetzugang in seiner Werkzeugkiste kaum noch eine Chance hat, die hochgradig vernetzte Technologie einer modernen Landmaschine zu reparieren.
Einen Schwerpunkt der Prüfung bildete die fachgerechte Installation einer elektrohydraulischen Anlage einschließlich ihrer Einstellung und Funktionsprüfung. In einem sich anschließenden Fachgespräch mussten die Prüflinge außerdem zu Fragen über Hydraulik und Elektrik Rede und Antwort stehen.
Es folgten zwei weitere Arbeitsstationen, an denen die von den Prüfern eingebauten Fehler ausfindig gemacht und behoben werden mussten. Das Spektrum reichte hierbei von moderner Common-Rail Diesel-Einspritztechnologie bis zur klassischen Motormechanik, welche auf Grund der Langlebigkeit der Traktoren weiterhin zum Arbeitsbereich eines Mechatronikers gehört.
Etliche angehende Gesellen dürften demnach vermutlich noch eine unruhige Nacht erlebt haben, bevor sie dann endlich am Samstagvormittag das heiß ersehnte Zertifikat "bestanden" aus der Hand des Prüfungsausschussvorsitzenden Gerhard Jungmann entgegennehmen konnten.
Erfreulicherweise werden auch in diesem Jahr fast alle Prüflinge von ihren Ausbildungsbetrieben in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen, aber auch die restlichen Junggesellen haben mit ihrem Berufsabschluss traditionell sehr gute Chancen, einen Arbeitsplatz im artverwandten Handwerk oder in der Industrie zu finden.

Prüfungsbester bei der jetzigen Winterprüfung mit der Gesamtbeurteilung "gut" aus Teil 1 und Teil 2 wurde mit knapp 90 % Philipp Keim von der Fa. Raiffeisen in Alsfeld.

Außerdem haben bestanden:
Lennart Apel (Raiffeisen Bebra), Tizian Benkner (Basaltwerke Schrimpf, Neuhof), Silas Dürl (Schlotter, Idstein), Andre Feix (Jacobi, Kriftel), Daniel Geißler(Raiffeisen, Limburg) Dennis Göb (Raiffeisen Burghaun ), Philip Göllmann (Sippel, Eiterfeld), Maximilian Grimm(Troß, Nidda), Marcel Grünig(Weimer,Laubach) Jan Grußbach (Noll, Limburg), Robert Gutermuth (Justus Becker, Nidda ), Felix Hahn (Klotz und Noll, Berstadt), Jan Happ (Leinweber, Neuhof), Thoren Hofmann (Wagner, Friedberg), Paul Hohmann (Leinweber, Neuhof), Lars Jahnke (Leinweber, Neuhof), Michael Jung (Schlotter, Idstein), Philip Kaus (Riess, Maulbach), Fabian Kegel (Noll, Limburg), Till Klimpke (Weimer, Lahnau), Moritz Kraus (Wiesecker Werkzeugvermietung), Fabian Krug (Wiesecker Werkzeugvermietung), Maurice Linn (Egenolf, Limburg), Christian Lomp (Hartung Bau, Fulda), Lukas Moritz (Bott, Dirlos), Florian Müller (Claas Hessen, Michelsrombach), Dominik Musick (Stehr, Schwalmtal), Lukas Otto (Raiffeisen Bebra ), Nicolas Schmidt (Kohlstock, Tann), Peter Schmidt (Eckardt, Niederaula), Adrian Schmitt (Landtechnikzentrum, Alsfeld), Konrad Starke (Kaltenschnee, Büdingen), Florian Wagenbach (Sabel, Dornburg), Felix Wallenstein (Wagner, Friedberg), Pierre Werth (Götz, Birstein), Pascal Wuttke (Fa. Noll, Limburg).
Der Prüfungsausschuss setzte sich wie folgt zusammen:
Vorsitzender Gerhard Jungmann (ehemals Raiffeisen Friedberg), Mario Becker(Raiffeisen Alsfeld), Norman Klotz (Klotz Landtechnik, Pohlheim), Frank Schrattenholzer (Wagener Neukirchen), Mathias Vey (Kohlstock, Tann), Dr. Erwin Bernhardt (ehemals Max-Eyth-Schule), Hermann Schäfer(Max-Eyth Schule) sowie als Prüfungshelfer Timo Stier(Max-Eyth Schule).