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2012

Aus Blickrichtung der Schüler

Schulleiterin Claudia Galetzka mit den Landespolitikern aller Parteien auf dem Podium

Blick in die Aula

Einigkeit bei Landespolitikern in Podiumsdiskussion zur Fachtagung der Landesgruppe

 

Oberhessische Zeitung vom 28.01.2012

 

(hek). Seltene Einigkeit unter Landespolitikern. Bei der Fachtagung der Landesgruppe Produktionsschulen (siehe oben stehender Bericht) sagten Vertreter aller fünf im Landtag vertretenen Fraktionen den Produktionsschulen ihre Unterstützung zu.

Am weitesten ging dabei Dr. Michael Reuter (SPD). „Die SPD möchte pro Schulträgerbezirk in Hessen eine Produktionsschule einrichten.“ Damit fand er Zustimmung bei Mario Döweling (FDP), der sich eine flächendeckende Einrichtung solcher Schulen vorstellen kann. Vorsichtiger waren dagegen die Vertreter der anderen Fraktionen. „Sie sind kein allein selig machendes System aber ein wichtiger Baustein, wenn man das Übergangssystem Schule Beruf umbaut“, befand Mathias Wagner von Bündnis 90/Die Grünen und lag damit auf einer Linie mit CDU und Linken.

Ebenfalls Konsens herrschte unter den Landespolitikern bei der Frage, ob denn die Produktionsschule im Schulgesetz verankert werden soll. Zwar werde es in dieser Legislaturperiode keine Novellierung mehr geben, wie Claudia Ravensburg (CDU) erklärte, dennoch sprachen sich alle für eine Aufnahme der Schulen in das Landesgesetz aus. Denn dies gebe den Produktionssschulen Verlässlichkeit für die Planungen.

Allerdings stellten die Politiker das ganze Übergangssystem Schule Beruf zur Disposition. „Es muss anders organisiert werden, mehr aus Blickrichtung der Schüler und weniger mit Blick auf die Fördermittel“, forderte Wagner. „Wir müssen das gesamte Schulsystem so aufbauen, dass es alle mitnimmt, denn wir können uns keine Bildungsverlierer leisten“, hob Gabriele Faulhaber von den Linken hervor.

Denn genug Gelder der EU von Bund und Land seien im Ausbildungssystem vorhanden. „Die vorhandenen Mittel dahin zu bekommen, wo sie gebraucht werden, das wird das dickste Brett sein, das wir bohren müssen“, fürchtet Wagner.

„Die Finanzierung über den Europäischen Sozialfonds muss gesichert bleiben“, monierte dagegen Döweling mit Blick auf die Neuausrichtung des ESF. Schließlich sei eine Finanzierung der Produktionsschulen wie in Mecklenburg Vorpommern keine Alternative. Dort übernehmen die Kommunen 40 Prozent der Kosten. „Damit machen wir uns bei den Kreisen und Gemeinden keine Freunde“, war sich Reuter sicher.

Bilder Thomas Schmidt Vogelsbergschule Lauterbach