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2010

Tattoos, Henna und die Versprechen der Werbung

Bei Julia Frick waren Haarverlängerungen und Kosmetik das Thema. In einem anderen Kurs probierten auch die Jungen

gerne die Henna-Malerei aus

Gesundheitsforum in der Max-Eyth-Schule in Alsfeld bot viele Kurse zum Ausprobieren an.

 

Oberhessische Zeitung vom 11.02.2010

Unter dem Titel "Ich fühl´ mich wohl in meiner Haut" veranstalteten Schüler und Lehrer der Max-Eyth-Schule in Alsfeld gestern das mittlerweile sechste Gesundheitsforum. Insgesamt zwölf Organisatorinnen hatten sich im Vorfeld dazu einige Gedanken gemacht und ein interessantes Workshop-Programm für diesen Tag zusammengestellt.

"Schüler haben zusammen mit Lehrern eine Fortbildung für Schüler organisiert", erklärt Lehrerin Elke Streiff das Konzept des Tages. Nach Themen wie HIV, Atmung und Behinderung habe sich aus der Gruppe heraus dieses Mal das Thema Haut entwickelt. "In den Vorbesprechungen seit September sind viele Themen gewachsen, danach ging es an die Organisation der Referenten", beschreibt die Pädagogin.

Die fünf verantwortlichen Schülerinnen der Klasse zwölf des Beruflichen Gymnasiums - Jessica Schuster, Tara Procida, Gina Kauz, Larissa Schmidt und Melina Fitzke - hatten es bei der offiziellen Begrüßung übernommen, den Schülern die unterschiedlichen Gruppen des Tages vorzustellen. Insgesamt 115 Schüler aus den Klassen elf und zwölf des Beruflichen Gymnasiums und der Klasse zwölf der Fachoberschule - alle mit dem Schwerpunkt Gesundheit - informierten sich dann über die Bereiche Massage, Hautpflege und Körperschmuck.

Das Tolle an allen Workshops war, dass die Jugendlichen da, wo es möglich war, auch selbst ausprobieren durften. So rührten sie Cremes bei Andrea Weidmann und Uschi Ulrich und stellten dabei erstaunt fest, dass bei der Produktion von Tages- und Nachtcremes nicht die Inhaltsstoffe, sondern die Dose das Teuerste von allem ist.

Gabriele Felbinger und Ute Reitz stellten den Jugendlichen unterschiedliche Massagetechniken vor und erläuterten ihre Wirkungsweise. Julia Frick, Friseurmeisterin, Kosmetikerin und Visagistin, schminkte die Mädchen, kreierte "Kosmetik-Narben" für die Jungen und zeigte, wie Haare künstlich verlängert werden. Friederike Römer, selbstständige Tätowiererin in Frankfurt, demonstrierte den Mädchen und Jungen, wie eine Tätowiermaschine aussieht und funktioniert. Außerdem beantwortete sie viele Fragen zu Bereichen wie Schmerzempfindlichkeit, Preisgestaltung und Tattoo-Vorlagen. Tätowieren würde nach wie vor im Trend liegen, bestätigte sie: "Ich habe sogar das Gefühl, es wird immer mehr."

Direkt Hand anlegen durften die Schüler im Kurs "Henna-Malerei" bei Yeshma Kapoor aus Alsfeld. "Jeder denkt, das sei so einfach. Doch Übung ist hier unbedingt nötig." Während sich die einen in der Wohlfühloase von Christine Schellhaas und Claudia Kautzmann mit der Haut "als Spiegel der Seele" beschäftigten, klärten Stephanie Brandl und Dr. Eva Lenz über die Versprechungen der Kosmetikindustrie in der Werbung auf. Dabei räumten sie mit so manchem Irrglauben auf und verblüfften die Schüler, die erstaunt ihr Fazit zogen: "Ist es erlaubt, die Leute so in die Irre zu führen?"

Nach einem informativen Kursangebot, von dem alle regen Gebrauch machten, klang der Tag mit einem Konzert der Schulband in der Aula aus.