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2013

Produktionsschule - Meilenstein Konzeptübergabe

„Produktionsschule“ - dieses Schlagwort für ein pädagogisches Konzept beschäftigt seit vielen Jahren auch die beiden Beruflichen Schulen des Vogelsberges, Max-Eyth-Schule Alsfeld und Vogelsbergschule Lauterbach. Eine Produktionsschule bietet Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen Chancen für eine gelingende berufliche und soziale Integration.

Am 10. Oktober 2013 wurde ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht: Das Konzept „Produktionsschule im Vogelsbergkreis“ wurde von der Arbeitsgruppe Produktionsschule, bestehend aus Lehrkräften beider Beruflichen Schulen (Ute Helmkamp-Strecker, Kerstin Pfeiffer, Susanne Schäfer, Thomas Schmidt und Sabine Suppus-Klein) an Frau Galetzka, Leiterin der Max-Eyth-Schule Alsfeld, sowie Herrn Arnold, Leiter der Vogelsbergschule Lauterbach, übergeben.
Eine zuvor im Auftrag des Hessencampus Vogelsberg von der Leibniz Universität Hannover erarbeitete Machbarkeitsstudie „Entwicklung einer Produktionsschule für das regionale Übergangssystem im Vogelsbergkreis“ zeigte, dass eine Produktionsschule im Vogelsberg sinnvoll ist. Minderqualifizierte Jugendliche erhalten dadurch einen Zugang zur Arbeitswelt und zur Gesellschaft. Eine solche Einrichtung kann außerdem helfen, Folgekosten z. B. im Rahmen der Langzeitarbeitslosigkeit zu vermeiden. Die positiv ausfallende Machbarkeitsstudie veranlasste beide Schulen dazu, eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit der Erarbeitung eines pädagogischen Konzepts für den Vogelsbergkreis zu beauftragen.
Im Schuljahr 2012/2013 erstellte die oben genannte Gruppe ein pädagogisches Konzept, welches ein berufsorientiertes Lernen in realen Produktions- und Dienstleistungsprozessen vorsieht. Wichtige Punkte hierbei sind, den jungen Menschen im Mittelpunkt zu sehen, und Produktionsschule nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu anderen Maßnahmen im Übergangssystem zu denken. Im Rahmen des Konzeptes wurden die Produktionslinien „Personenbezogene soziale Dienstleistungen“, „historische Baumaterialien“, „Selbstversorgung mit Frühstück/ Mittagessen“, „Verwaltung/ Online-Shop“ und „Tourismus“ erarbeitet. Pädagogische Leitlinien, die Aufbaubauorganisation der Produktionsschule, ein Finanz- und Kostenplan sowie ein Ausblick, welche Schritte als nächstes zu gehen sind, wurden dargestellt.
Bei der Übergabe des Konzeptes, an der auch Vertreter und Vertreterinnen der Schulleitungsteams, der Fachpraxiskoordination, des Personalrats sowie interessierte Kolleginnen und Kollegen beider Schule anwesend waren, wurde noch einmal dargelegt, wie die Gruppe gearbeitet hat. Hierzu zählten mehrere Arbeitsgruppentreffen, Teilnahme an den Landesfachgruppentreffen der bestehenden Produktionsschulen, die Teilnahme an den Bundesfachtagungen sowie die Durchführung einer Mehrtagesfahrt nach Mecklenburg-Vorpommern. Hier wurden die Produktionsschulen Müritz in Waren und Westmecklenburg in Greven besucht. Alle erhaltenen Informationen und Ideen sowie die Atmosphäre, die dabei wahrgenommen wurde, galt es auszuwerten und bei der Erarbeitung des Konzeptes zu beachten.
Durchweg positive Reaktionen auf das Konzept gab es ebenfalls am 5. Juni 2013, als Frau Galetzka und Herr Arnold den Kreispolitikern dieses in den Grundzügen präsentierten.
Mit diesem erreichten Meilenstein können nun die nächsten Schritte in Angriff genommen werden. Ein geeignetes Gebäude muss gefunden werden. Nach den erfolgten Besichtigungen möglicher Lokalitäten, werden diese auf ihre Eignung analysiert und bewertet. Lehrkräfte aus beiden beruflichen Schulen werden dann in Kooperation mit der „Neuen Arbeit Vogelsberg“ ein  „Startup-Modell“ sowie ein Curriculum für eine Produktionsschule im Vogelsbergkreis erarbeiten. Die Gründung und Konstituierung eines Beirats sowie die Einbindung von weiteren Kooperationspartnern stehen auf der weiteren Agenda.

Beide Schulen hoffen demnächst auf eine positive Zustimmung des Kreistages für eine Produktionsschule im Vogelsberg, die einen Start im Schuljahr 2013/ 2014 ermöglicht.