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Uniform = witzig, kreativ und individuell

Sie überzeugten mit Witz und Wissen: die Moderatorinnen Ricarda Zenk und Anna Schwärmer.

Das kann man schon nach dem 2. Lehrjahr: Westen in allen Formen.

Wenn Hippies eine Schuluniform hätten, würde sie so aussehen.

„Unterrichtsstoff“ - Auszubildende im Maßschneiderhandwerk präsentierten facettenreiche Mode zu einem gar nicht langweiligen Thema

Zwei Jahre war er verwaist, der Laufsteg in der Aula der Max-Eyth-Schule, umso erfreuter waren Akteure und Gäste, als am vergangenen Donnerstagabend endlich wieder die große Modenschau der Auszubildenden im Maßschneiderhandwerk stattfinden konnte. Regelmäßig sorgt sie für viel Aufsehen, zeigen die jungen Handwerkerinnen und Handwerker doch die ganze Bandbreite ihrer Kunst, die viel mehr beinhaltet als das bloße Nähen: Farb- und Stilberatung gehört dazu genauso wie das Entwerfen, die Stoffauswahl, die Fertigung, das Beherrschen von Schmucktechniken sowie das Präsentieren.

Stephan Hanisch, an der Europaschule Abteilungsleiter im Textilbereich, strahlte mit den Auszubildenden um die Wette, als er die Modenschau eröffnete. Dieses Mal waren nicht nur in Alsfeld viele Gäste – unter coronakonformen Bedingungen - in der Max-Eyth-Schule zusammengekommen, auch an den Bildschirmen überall auf der Welt konnten sich Interessierte dazuschalten: Erstmals nämlich wurde die Veranstaltung live gestreamt. Überrascht und sehr begeistert zeigte sich Hanisch darüber, was man aus einem Thema wie „Schuluniform“ alles machen könne. Was sich zu Beginn des Projekts eher langweilig angehört habe, hätten die Auszubildenden mit so viel Leben, mit Kreativität und Leidenschaft gefüllt, dass es eine wahre Freude sei. Hanisch dankte an dieser Stelle den Ausbilderinnen und Lehrerinnen der Textilabteilung Julia Aechtner, Maike Aschenbach, Sylvia Frank-Kotsch, Susanne Fricke, Ute Groß und Ruth Henkel sowie der ganzen Schulgemeinde, die sich tatkräftig an der Umsetzung der Modenschau beteiligt habe. Auf vier Stilrichtungen – allesamt interpretiert unter dem Oberbegriff „Unterrichtsstoff“ – durften sich die Gäste dann freuen; anregend, witzig und kenntnisreich präsentiert von Ricarda Zenk und Anna Schwärmer, Auszubildenden im dritten Lehrjahr, mit viel Spaß an der Performance.

Den hatten auch ihre Kolleginnen und Kollegen: Von Beginn an nahmen sie alle Gäste begeistert mit, ließen sich schwungvoll auf die ausgewählte Musik ein, zu der sie eine wunderbare Choreografie erarbeitet hatten, und präsentierten selbstbewusst ihre Kreationen – Spiegel ihrer Persönlichkeit oder Spiel mit Rollen und Klischees.

Art Deco, Hippie, Punk und Hiphop hatten die Auszubildenden in ihren Kreationen interpretiert. Als Zugeständnis an das Thema Schuluniform und „Unterrichtsstoff“ hatten sie für jede Stilrichtungen einen typischen Stoff ausgewählt. Einmal auf eine Stilrichtung festgelegt, musste aus diesem jeweils ein Kleidungsstück des Outfits gefertigt werden. Dunkelblauer Wollstoff für Art Deco, Flower Power für die Hippies, Karo für die Punks und karierter Dickies-Stoff für den Hiphop. Was dann folgte, war atemberaubend: Von klassischer Uniform bis wilder Interpretation war alles vertreten: Röcke, Hosen, Shorts, Culottes, Oberteile aller Art von der Bluse über die Tunika bis zum Hemd, Mäntel, Westen. Doch nur mit Schnitten und guten Ideen zeigten sich die wenigsten der Auszubildenden zufrieden: Sie hatten viele kleine Applikationen entworfen, witzige Sprüche auf der Rückenpartie, gewagte Materialmixe und dazu immer wieder als I-Tüpfelchen auf der Präsentation einen Riesenschuss Individualität. Kleine Reminiszenzen an das Ausgangsthema waren mitunter nur die Frisur, die weißen Socken oder eine Schultasche – und dennoch: Das Thema war perfekt umgesetzt, fast so, dass man sich das eine oder andere Outfit als Schuluniform wünschen würde. Ganz nebenbei erfuhren die Gäste auch, wie der Ausbildungsgang an der Max-Eyth-Schule aufgebaut ist. Mit viel Freude zeigten die Auszubildenden auch ihre Pflichtteile: Röcke und Blusen im ersten Lehrjahr, Hosen und Westen im zweiten sowie Jacken, Mäntel und Kleider im dritten.

Die Begeisterung der jungen Leute war von Anfang an ansteckend, sodass am Ende der Modenschau mit Lob nicht gespart wurde – ein großer Erfolg für die Auszubildenden und eine ebenso schöne Gemeinschaftsleistung einer ganzen Schule. „Wir freuen uns sehr, dass nach zwei Jahren Laufstegpause wieder eine so tolle Show möglich war“, resümiert Fachlehrerin Susanne Fricke und ergänzt: „Ich kann alle jungen Menschen, die Lust haben, das Schneiderhandwert auf so hohem Niveau professionell zu erlernen, nur ermuntern, sich noch bei uns zu bewerben. Als Europaschule bieten wir eine einzigartige Ausbildung mit vielen Möglichkeiten, die es so nur bei uns gibt.“

Die Aufzeichnung der Show steht für Interessierte auch auf der Website der Max-Eyth-Schule.

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