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Kooperation mit Partnerschule in der Champagne angestrebt

von links: Guy Lux, Eva Schneider, Uschi Baumarth, <br />Schulleiter Friedhelm Miebach

Besuch eines Kollegen aus Reims

An der Max-Eyth Schule fand im Herbst 2003 der Besuch eines französischen Kollegen statt, aus dem sich eine weitere mögliche Kooperation mit einer französischen Schule ergeben könnte. Vorangegangen war diesem Besuch im April 2003 eine Fahrt für Vertreter interessierter Schulen nach Frankreich auf Initiative des EIBE-Büros in Wiesbaden. Bei der Auftaktveranstaltung in der Champagne konnten sich damals die Teilnehmer über den Aufbau des französischen Bildungssystems, speziell in der Berufsausbildung informieren. Dabei wurden bereits erste Kontakte zwischen verschiedenen Schulen in der Champagne und Hessen geknüpft. Der kürzlich stattgefundene Gegenbesuch in Deutschland ermöglichte den französischen Partnern eine für einen Austausch in Frage kommende Schule näher kennen zu lernen.

So überzeugte sich Guy Lux durch Hospitationen, Gespräche mit Kollegen und der Schulleitung von den bestehenden Möglichkeiten an der Max-Eyth Schule im Fachbereich Agrarwirtschaft.

Der französische Pädagoge ist Lehrer an einer MFR (Maison familiale rurale = Berufsschule mit regional geprägten Ausbildungsberufen) südlich von Reims. Die Schule bildet in den Fachrichtungen Weinbau und Milchviehhaltung aus.

Während der Hospitationen des Kollegen aus Frankreich wurden mehrmals Unterschiede der beruflichen Bildung in Deutschland bzw. Frankreich erörtert. Gravierend war dabei zum Beispiel der Vergleich der Klassenstärken, bei der in Alsfeld bis zu 32 Schüler einer Zahl von ca. 15-20 Schülern in einer entsprechenden Klasse in Frankreich gegenüber steht.

Einiges Unverständnis löste auch die Arbeitszeit der deutschen Kollegen aus. Durch den Einblick in die schulische Arbeit während der vier Tage erlebte Guy Lux den Alltag deutscher Lehrer, bei dem - neben 24 bzw. 25 Std. Unterricht pro Woche- noch die Organisation von Klassengeschäften, Absprachen hinsichtlich Stundenplan/ Prüfungen u.ä., Korrekturen und Unterrichtsvor- und Nachbereitung zu erledigen sind. Französische Lehrer haben dagegen die 35 Std.-Woche bei 16 Std. Unterrichtsverpflichtung. Dabei verdienen die französischen Pädagogen ca. 150 Euro monatlich weniger als ihre deutschen Kollegen.

Nach diesem Erfahrungsaustausch mit dem französischen Lehrer sollen nun die Ausbildungsbetriebe und Auszubildende überzeugt werden, aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten und Perspektiven an einem solchen europäischen Austauschprogramm mitzuwirken.

Vorstellbar ist auch die Teilnahme an LEONARDO, einem deutsch-französischen Projekt, welches Berufspraxis mit dem Kennen lernen eines anderen Landes verknüpft.

Neben Gesprächen über die Organisation der zukünftigen Kooperation kam aber auch das Kennen lernen der Region mit seinen touristischen Aspekten nicht zu kurz. Ein Stadtrundgang durch Alsfeld zeigte, dass schon jetzt viele Gemeinsamkeiten bestehen. Fachwerkbauten wie im Elsass und die Anzahl der Weinlokale überzeugten dabei den Gast aus Frankreich besonders. Bei einer Rundfahrt durch den Vogelsberg erhielt er dann noch einen Überblick über die landwirtschaftliche Prägung der Region. Abschließend fand ein Besuch des Gallusmarktes in Grünberg statt.