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Ein Akt der Solidarität für die Schulgemeinde

Auszubildende Emma, Schulleiter Friedhelm Walther und Ausbilderin Ruth Henkel freuen sich über die Initiative zugunsten der Schulgemeinde unserer Schule

Nähen in gebührendem Abstand: die Auszubildenden im 1. und 2. Lehrjahr nähen für ihre Mitschüler und die Lehrkräfte.

Auszubildende im Maßschneiderhandwerk nähen Mund-Nasen-Bedeckungen für Schüler und Lehrer der Max-Eyth-Schule

Sechs Wochen lang standen sie still, nun rattern sie wieder – wenn auch nicht alle: die Nahmaschinen der Maßschneider-Auszubildenden der Max-Eyth-Schule. Während in einem Raum die Abschlussklasse sich auf die Prüfungen vorbereitet, wie es die gesetzliche Lage derzeit vorschreibt, tummelt sich in den anderen Werkstatträumen an zwei Tagen in der Woche eine kleine Gruppe Freiwilliger aus dem ersten und zweiten Lehrjahr. Für sie gilt aktuell noch keine Präsenzpflicht an der Schule, doch sind sie auf Initiative der Schulleitung zusammengekommen und nähen – wie könnte es anders sein – Mund- und Nasenbedeckungen. "Unter dem Motto 'Schüler nähen für Schüler‘ fertigen unsere Auszubildenden Masken für ihre Mitschüler und natürlich auch für die Lehrkräfte. Als wir uns im Fachbereich kurz darüber abstimmten, waren alle Kolleginnen der Meinung, dass es uns Textilern mit der Ausbildung der Maßschneiderinnen und Maßschneider gut zu Gesicht steht, uns an den Maßnahmen zur Eindämmung der Ansteckung mit Hilfe von Alltagsmasken zu beteiligen", fasst die Ausbilderin Ruth Henkel das Projekt kurz zusammen.
Für Schulleiter Friedhelm Walther ein Highlight in diesen anstrengenden Tagen. Als er am ersten Fertigungstag kurz vorbeischaute, konnte er aus bereits vierzig gefertigten Masken schon eine für seinen persönlichen Gebrauch erwerben und war voll des Lobes für die rührige kleine Truppe: "Mit dieser Arbeit übernehmen Sie eine wichtige Aufgabe in unserer Schule", so Walther, "sie tragen dazu bei, dass unsere Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte sich jetzt schützen können, sowohl in der Schule als auch außerhalb. Und Sie tun dies freiwillig. Dieser Akt der Solidarität verdient höchsten Dank." Auch mit der Qualität der Masken, die sich "gut anfühlen, weich und angenehm zu tragen sind", zeigte der Schulleiter sich zufrieden. 
Ab sofort werden die Alltagsmasken auch in der Cafeteria der Max-Eyth-Schule verkauft – zum Selbstkostenpreis. Der Erlös kommt dem Förderverein der Schule zugute und er fließt natürlich wieder in die Beschaffung von Unterrichtsmaterial für die Maßschneiderinnen. Die Anleitung für die Mund-Nasen-Bedeckungen hat Ruth Henkel an die Tafel gemalt, doch die Auszubildenden haben die Kniffe schnell raus und arbeiten mit Freude an den bunten Masken. Für sie stellt dieses Arbeitsstück zwar keine große Herausforderung dar, dennoch ist es für sie wichtig, sich für die Schule zu engagieren. Ganz uneigennützig sind ihre Absichten jedoch nicht: "Natürlich war es zuhause schon ganz schön langweilig die letzten Wochen, und wir kommen gerne hierher, um ein paar Mit-Azubis wiederzutreffen", geben sie zu. Dass sie dabei noch Gutes tun, ist umso schöner. Die ersten dreihundert Masken sind zugeschnitten. Gummi und Draht liegen bereit, die Produktion ist angelaufen. "Zunächst ist es uns wichtig, den Bedarf unserer Schulgemeinde zu decken", so Rita Karney in Vertretung von Abteilungsleiter Stephan Hanisch. "Danach können wir uns auch vorstellen, für soziale Einrichtungen zu nähen, die sicher noch lange Zeit Bedarf an solchen Masken haben."
Die ersten dreihundert, soviel ist zu vermuten, werden aber sicher an der Max-Eyth-Schule weggehen: Die Nachfrage ist groß – genauso wie die Freude und das Engagement der jungen Auszubildenden!

Text und Bilder: Traudi Schlitt