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2015

Zum Praktikum nach England – Was man in keinem Unterricht lernen kann

Teilnehmer Auslandspraktika Schulformen Fachoberschule, Berufliches Gymnasium, Fachschule Meachtronik, Sozialassistenten

Wie schon seit mehr als 15 Jahren absolvierten auch in diesem Sommer Schülerinnen und Schüler der Max-Eyth-Schule ein drei- bis vierwöchiges Praktikum in Worcester (gesprochen: Wusster) in England.

Internationale Betriebspraktika gehören einfach zum Profil der MESA als Europaschule und die Tatsache, dass neben England auch Finnland und die USA Ziele für solche Maßnahmen sind, zeigt, dass unsere Schülerschaft in einem recht hohen Maß mobil und weltoffen ist. Das wichtigste Ziel der Praktika ist die Förderung von persönlichen Kompetenzen wie Flexibilität, Belastbarkeit und Kommunikationsfähigkeit. Für Außenstehende mag die Zeit von 3-4 Wochen recht kurz erscheinen. Für 17-jährige aber, von denen manche zum ersten Mal im Flugzeug saßen und noch nie alleine in einem Betrieb im Ausland Aufgaben bewältigen und mit Kollegen sowie Vorgesetzten klar kommen mussten, ist dies eine Herausforderung. Nur wer die genannten Eigenschaften mitbringt oder entwickelt, besteht diese Aufgabe mit Erfolg. Außerdem steht die Förderung von interkulturellen Kompetenzen im Vordergrund, was für zukünftige Mitarbeiter in einem international vernetzten Land sehr wichtig ist. Auch hier geht es im Kern um Persönliches, um die Erfahrung selbst Ausländer zu sein und möglicherweise mit Vorurteilen gegen Deutsche konfrontiert zu werden, jedoch angemessen zu reagieren. Auch angesichts der aktuellen Flüchtlingsdramatik ist die Entwicklung einer eigenen begründeten Position wichtig. Wieder einmal gilt: „Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben.“ (Alexander von Humboldt)
Beteiligt sind in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler der vollschulischen Berufsausbildung in der Höheren Berufsfachschule für Sozialassistenz sowie aus der Fachoberschule und dem Beruflichen Gymnasium.  Zum zweiten Mal dabei sind zwei Studierende der Fachschule Mechatronik. Die Praktikanten arbeiten beispielsweise in Kindergärten, bei einer Event-Agentur in einem Museum, in einer Anwaltskanzlei,  in Einrichtungen für Behinderte etc.
Vor Ort gibt es eine bewährte und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Principia School of Language in Worcester, die für die Organisation während der Praktika zuständig ist. So sorgt Principia beispielsweise für den Transfer vom und zum Flughafen sowie die Unterbringung in Gastfamilien. Diese Organisation vermittelt außerdem die Praktikumsstellen in verschiedenen Betrieben der Region Worcester, eine aus Sicht der Schule unverzichtbare Dienstleistung. Die angebotenen Stellen entsprechen den Anforderungen der schulischen Bildung und Ausbildung an der Max-Eyth-Schule. Die Inhalte sind mit den Betrieben abgestimmt und schriftlich in Form einer Lernvereinbarung geregelt.
In der ersten Woche werden die Schülerinnen und Schüler durch Lehrkräfte vor Ort betreut.  Rolf Hoffmann und Gerhard Zinßer, der Koordinator für Europäische Bildungsprojekte an der Max-Eyth-Schule, haben in diesem Jahr die Gruppe begleitet und alle Teilnehmer am jeweiligen Arbeitsplatz besucht. Die Lehrkräfte wollen damit sicherstellen, dass der Anfang in den Gastfamilien und Betrieben gelingt.
Am Ende des Praktikums erhalten die Teilnehmer den Europass Mobilität, ein international gültiges qualifiziertes Zeugnis. Die Maßnahme wird zu einem beträchtlichen Teil aus Mitteln des EU-Programms Erasmus+ und aus den Landesmitteln für die hessischen Europaschulen unterstützt. Auch im kommenden Schuljahr wird die Max-Eyth-Schule wieder Praktikumsplätze im Ausland vermitteln. Die Finanzierungszusage für die Stipendien des nächsten Schuljahres liegt bereits vor.