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2016

Wie eine Osterhasenwerkstatt

Tolle Gespräche entwickeln sich beim Eierfärben

PROJEKT Heilerziehungspflegeschüler basteln mit Flüchtlingen Dekoration und stellen Bräuche vor.

 

Oberhesssische Zeitung vom 24. März 2016

ALSFELD - (lb). Auf den ersten Blick wirkte der Schulungsraum in der Krebsbach, wie die Werkstatt des Osterhasen als 14 angehende Heilerziehungspfleger (HEP) der Alsfelder Max-Eyth-Schule in einer intensiven Begegnung mit einem Integrationskurs für Flüchtlinge das Thema "Rund um Ostern" angingen. Neben der Bedeutung des ältesten und wichtigsten Festes im Kirchenjahr der Christen klärten die Schüler ihre Gäste auch über die deutschen Sitten und Bräuche zum Osterfest auf.

Eifrig wurde in multikultureller Zusammenkunft an mehreren Stationen gebastelt. Eine Gruppe färbte Eierrohlinge mit bunten Papierstreifen und kreierte einen dekorativen Eierstrauß. Eine andere bastelte aus Eierschalen, Moosgummischnitten, Federn und Wackelaugen lustige Hasen und Küken als Dekorationsfiguren. Die dritte Bastelgruppe widmete sich der Gestaltung von zweckmäßigen österlichen Kräutertöpfchen aus kleinen Blumentöpfen und aufgeklebten Eierschalen.

Parallel dazu hantierte ein weiterer Teil der HEPs und DaZ-Schüler (Deutsch als zweite Fremdsprache) in der Küche und kochte für die gesamte Projektklasse von rund dreißig Personen einen österlichen Festschmaus, bestehend aus Kartoffeln und original "Grüner Soße". Zum Nachtisch standen duftende Schokobrötchen auf der Speisekarte. Letztlich befasste sich eine Gruppe auf dem Gelände der MES mit den Bereich "Bewegung" mit Eierlauf und Eiersuchen.

Auf den zweiten Blick öffnete sich eine ganz andere Welt: Sichtlich begeistert arbeiteten die Frauen und Männer aus Eritrea, der Türkei und anderen Ländern eifrig mit. Ließen sich gerne im Umgang mit den österlichen Bräuchen und Bastelmaterialien anleiten. Schmunzelten mit den "Studierenden" über lustige Arbeitsergebnisse oder Situationen. Es ergaben sich viele Dialoge, in denen sie auch voller Hoffnung von ihren Talenten, Wünschen und Zielen erzählten. Und wenn es dabei an der Verständigung haperte, nahmen Beteiligte einfach Hände, Füße, Mimik und Gestik zu Hilfe.

"Schon die selbst erstellte Einladung an die DaZ-Klasse bewegte die ausländischen Schüler", berichtete die verantwortliche Lehrerin Sabine Fath-Keller von den Projektanfängen. Dabei freute sie sich über die gute Kooperation im Hause, federführend getragen von den Abteilungsleitern Dr. Eva Höll-Stüber und Stephan Hanisch sowie unterstützt von den Lehrkräften Marianne von Kölichen, Antje Schäfer und Roman Quähl.

Zugleich erstellten die ausländischen Schüler ein Dankesschreiben für die HEPs und drückten sehr offen ihre Gefühle darin aus. Und obgleich sie teils nicht dem christlichen Glauben angehören, wollten sie dennoch alles wissen über die Bedeutung der Kreuzigung Jesu am Karfreitag und Auferstehung am Ostersonntag, fügte die Koordinatorin der Fachschule an.

Mit dem gemeinsamen Essen und einem gemütlichen Ausklang ging das Projekt zu Ende und brachte allen Anwesenden zweifellos eine Bereicherung.