Otzenhausen. Multikulti, neue Erkenntnisse, neue Freundschaften, aber auch arbeitsintensive und lange Tage waren die Stichworte der Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer. Die angehenden Assistenten/innen im Bereich Fremdsprachensekretariat, Soziales und Informationstechnologie sowie Kaufleute im Einzelhandel und Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums mit dem Schwerpunkt Ernährung der Max-Eyth-Schule besuchten mit ihren Lehrern Rolf Hoffmann und Stefanie Rauthe für eine Woche die Europäische Akademie Otzenhausen im Saarland.
Dort traf man sich mit Ökonomiestudent/-innen von einer Fachhochschule in der Bretagne, um gemeinsam an europäischen Fragestellungen zu arbeiten. Das Seminarthema lautete: „Fit für den europäischen Arbeitsmarkt – Lohnt es sich? Chancen und Herausforderungen des europäischen Binnenmarktes“. Zum Seminarprogramm gehörten unter anderem die Präsentation der Heimatregionen und des jeweiligen Schulsystems sowie die Arbeit in binationalen Teams unter professioneller Leitung. Dabei lernten die Teilnehmer/-innen, wie Arbeitsergebnisse mit modernen Medien vorgestellt werden und die Grundlagen der Rhetorik sowie Redekonzepterstellung.
Um Europa vorort zu erleben, stand eine Exkursion nach Schengen, Luxembourg und Trier mit einem Besuch des Schengenmuseums auf dem Programm.
Interkulturelle Kommunikation und die daraus entstehenden „kleinen Missverständnisse“ zwischen den Kulturen waren ein weiterer Schwerpunkt des Seminars. Dieses Wissen machte die Arbeit in den deutsch-französischen Kleingruppen viel einfacher und führte zu einer angenehmen und konstruktiven Arbeitsatmosphäre.
Am letzten Tag erwartete die Schülerinnen und Schüler noch eine ganz besondere Herausforderung, ein Planspiel: Sie nahmen verschiedene Rollen innerhalb der Organe der Europäischen Union ein, Partei-, Landes- oder auch Kommissionsvertreter und versuchten in mehreren Ausschuss- und Plenarsitzungen eine gemeinsame Richtlinie für eine europaweite Rentenversicherung zu erwirken. Resultat: wegen Abstimmungsparität konnte keine neue Richtlinie auf den Weg gebracht werden und das Thema wurde zurück an die Ausschüsse verwiesen.
Erkenntnis der Schülerinnen und Schüler: Es gibt viele Standpunkte, die zu hören und zu beachten sind, doch das aufwendige Verfahren ist notwendig, um alle Interessen in der Gemeinschaft zu berücksichtigen.
Wer zusammen arbeitet, will auch zusammen feiern, und so organisierten Deutsche und Franzosen am letzten Abend eine europäische Abschlussfeier. Hier zeigte sich, wie bereits innerhalb einer Woche Menschen aus unterschiedlichen Kulturen sich einander annähern und gemeinsam Spaß haben können.
Insgesamt war die Studienfahrt eine sehr gute Vorbereitung auf die kommenden beruflichen Anforderungen der Teilnehmer/innen, denn die Arbeit in international ausgerichteten Unternehmen bzw. im Ausland erfordert den sicheren Umgang mit interkulturellen Besonderheiten sowie eine hohe Sprachkompetenz.