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2012

„Lernort Natur“ – dem „Schmer“ auf der Spur

Die 10. Klasse Berufsfachschule Sozialpädagogik vor dem nachgebauten Schmerofen.

Schüler erhitzten unter Anleitung von Herrn Jatho ein harziges Kiefernholzstück im Reagenzglas. Dabei entweicht das Holzgas und es entsteht Holzkohle. Am Grund des Reagenzglases ist ein kleines Tröpfchen „Schmer“ entstanden.

Im Rahmen des seit Jahren an der Max-Eyth-Schule fest etablierten Projektes „Lernort Natur“ fand am Freitag vergangener ein Projekttag in Kooperation mit Herrn Dr. Jatho vom AZN (Ausbildungszentrum für Natur- und Umweltschutz) in Kirtorf statt. Die 10. Klasse der Berufsfachschule Fachrichtung Sozialpädagogik unter Leitung von A. Luckhard besuchte zuerst das Heimat-Museum, in welchem sie bei einer Führung von Herrn Döring viele Informationen darüber erhielten, wie früher im Kirtorfer „Schmerofen“ durch Verschwelen von harzhaltigem Holz (meist Kiefernholz) der „Schmer“ (Holzteer) sowie Nebenprodukte wie Kienöl und Holzkohle entstanden.

Besonders anschaulich und eindrucksvoll demonstrierte Herr Dr. Jatho in einem Versuch die Entstehung von Holzkohle mittels „Pyrolyse“, - eine aus dem griechischen abgeleitete Bezeichnung für die thermische Zersetzung zusammengesetzter Stoffe. Die Holzstückchen im Reagenzglas zersetzten sich beim Glühen unter Luftabschluss zu Holzkohle, dabei entstanden Holzteer und Holzgas. Der dabei entstehende Geruch ließ bei den Schülern allerdings eher die Verbindung zu einer geräucherten Wurst aufkommen.

Nach soviel Theorie freuten sich die Schüler darauf, zu Fuß in den nahegelegenen Wald zu laufen, um sich einen nachgebauten Schmerofen anzusehen. Bei dieser Wanderung lernten die Schüler weiterhin die typischen Kennzeichen der einzelnen Nadelbaumarten kennen und erfuhren, dass der typische „Tannenbaum“ zu Weihnachten meist eine Fichte ist. Außerdem konnte man an Böschungen die großen Wurzeln der Kiefernbäume bestaunen und dadurch gut nachvollziehen, wie groß der Aufwand zu früheren Zeiten gewesen sein muss, um diese Wurzeln per Hand für die Weiterverarbeitung im Schmerofen auszugraben.

Nach einigen weiteren gelaufenen Kilometern wurde neben der Schutzhütte Feuer im „Outdoor-Ofen“ angezündet und die von den Schülern am Tag zuvor eigenhändig zubereitete Kartoffelsuppe erwärmt und verzehrt.