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2012

Es lohnt sich, in der Region zu bleiben

ALSFELD (aep). Michael Rausch war die Begeisterung anzusehen: Das ist schon richtig gut! Sehr positiv", schwärmte der stellvertretende Leiter der Alsfelder Agentur für Arbeit, während er im trubelig gefüllten Foyer nach Freiraum für ein Gespräch suchte.

Bilder von der Ausbildungsstraße

Eben noch hatte er 350 Übersichtspläne ausgelegt, aber Minuten später waren sie bereits weg - ein Beleg für das große Interesse an der zweiten Ausbildungsmesse, die gestern in der Hessenhalle Jugendliche und Ausbildungsstellen zusammen brachte. Tatsächlich folgten mehrere Tausend junge Menschen der Einladung - und viele äußerten sich positiv: "sehr informativ".


"Wir wollen nicht nur jungen Menschen zeigen, dass es sich lohnt in der Region zu bleiben, zu leben und zu arbeiten." Mit diesen Worten eröffnete Eckart Schäfer, der Leiter der Arbeitsagentur Gießen, die zweite Vogelsberger Ausbildungsmesse der Behörde in Alsfeld, und fasste in seiner kurzen Ansprache zugleich den gedanklichen Hintergrund zusammen: "Wir wollen darauf hinweisen, dass der Vogelsbergkreis als Wirtschaftsstandort etwas zu bieten hat."

Die erste Auflage hatte vor zwei Jahren noch in der Alsfelder Stadthalle stattgefunden - ebenfalls mit einigem Erfolg. Zwischendurch hatte dann die Kommunale Vermittlungsagentur eine ähnliche Messe veranstaltet, und für die erneute Ausgabe unter dem Titel "Perspektive Vogelsberg" hatte die Arbeitsagentur diesmal die größere Hessenhalle ausgewählt.Das Interesse erwies sich einmal mehr von beiden Seiten als groß. 84 Aussteller füllten die Halle mit ihren Ständen und versuchten, mit den jungen Leuten ins Gespräch zu kommen, die einzeln oder in Gruppen die Hessenhalle stürmten. Die meisten Anbieter kamen aus dem Vogelsbergkreis, erläuterte der Agentur-Pressesprecher Johannes Paul. Doch auch große Unternehmen wie Amazon und Ferrero von außerhalb waren dabei, weil sie Mitarbeiter aus der Vogelsberger Region beschäftigen. Wobei die Betriebe nicht nur über ihre Ausbildungsmöglichkeiten informierten, sondern, das war ein besonderer Wunsch aus der Wirtschaft, auch qualifzierte Arbeitsplätze anboten - Vorboten des Fachkräftemangels. An den meisten Ständen hatten die Betreiber sich Spiele oder technische Kabinettsstückchen ausgedacht, um mögliche Interessenten anzulocken. Vertreten waren zahllose Berufe zwischen Handwerks- und Kaufmannsberuf. Wobei das Interesse des Handwerks an der Veranstaltung noch gestiegen sei, erklärte der Pressesprecher. Über guten Besuch konnten sich zum Beispiel aber auch die Betreiber der "Bewerberstraße" freuen: Dort konnten Jugendliche in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern ihre Bewerbungsmappen optimieren - vom richtigen Anschreiben bis zu einem ansprechenden Bewerbungsfoto. Weiterbildungseinrichtungen wie die Max-Eyth-Schule und die Techniker-Akademie in Alsfeld oder die Lauterbacher Vogelsbergschule rundeten das Angebot ab, für das die Veranstalter rund 2500 junge Besucher erwarteten - nicht zu Unrecht, wie der große Andrang bewies.Das Konzept kam auch beim Publikum an, deuteten junge Stimmen. "Ja, es hat sich gelohnt", meinte etwa die 16-jährige Denise Drozd, die nach Weiterbildungsmöglichkeiten suchte, während neben ihr die 15-jährige Saskia Ullsperger fand: "Es ist schon ein bisschen viel." Das fand auch die 15-jährige Annika Grein, die mit ihrer ein Jahr jüngeren Schwester Janina nach Ausbildungsangeboten in der Hotelbranche suchte - während Janina befand: "Das ist sehr interessant." Bestätigung fand ihre Meinung bei der 15-jährigen Sinem Cakan: "Es ist groß, aber ich finde, das Angebot hilft weiter." Richtig zufrieden äußerte sich der 16-jährige Michael Messing, der eine Lehrstelle für 2013 sucht: "Es ist sehr informativ hier. Das hat sich gelohnt."Gelohnt haben könnte sich der Besuch auf jeden Fall für ein Mädchen, das er gerade an einem Stand getroffen habe, so erzählte der stellvertretende Agenturleiter Michael Rausch mit Begeisterung: "Aus dem Gespräch könnte direkt ein Ausbildungsverhältnis werden."

Oberhessische Zeitung vom 13.09.2012,