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2011

Hoher Besuch in der Vielfalt der Schule

Schuldezernent Diening und die Schulleiterin Claudia Galetzke begrüßten Kulturministerin Dorothea Henzler

Dr. Erich Falk erläuterte der Ministerin das Konzept der Abteilung.

Nach der Sanierung: Hessens Kulturministerin Dorothea Henzler besuchte die Max-Eyth-Schule - Kritik vom Landrat

 

Oberhessische Zeitum vom 27.01.2011
 
ALSFELD (aep). Ein Ministerbesuch an sich ist schon ein besonderer Anlass. Der Besuch der hessischen Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) aus Anlass der jüngsten, größeren Sanierungsmaßnahmen sorgte an der Alsfelder Max-Eyth-Schule gestern für eine Ausnahmesituation: Schulleitung, Elternvertretung, Kreis- und Schulverwaltung sowie Politik kamen zusammen, den Besuch aus Wiesbaden zu würdigen. Die Ministerin zeigte sich beeindruckt - insbesondere von der Vielfalt der Europaschule - und nahm auch Kritik mit: nämlich, dass die Förderung für das Programm "Hessencampus" gestrichen wurde. Mit dieser kritischen Anmerkung meldete sich Landrat Rudolf Marx (CDU) bei der Vorstellung der Schule in "Raum 08" zu Wort - einem kleineren und für die Begrüßungsrunde geeigneten Klassenraum. Dorthin hatte die Schulleitung unter anderem auch den Vogelsberger Schuldezernent Hanns-Michael Diening (FDP) und den Elternvertreter Michael Refflinghaus geladen. Der CDU-Landtags­abgeordnete Kurt Wiegel und sein FDP-Kollege Mario Döweling, früher selbst ein Lehrer, nutzten die Gelegenheit, sich mit der Ministerin zu zeigen. "Wir hatten auf die Zusage vom Land vertraut", die dann aber entgegen der Zusage vor 2012 gekürzt worden sei, fasste Marx in der Runde kritisch zusammen, warum der Kreis sein Engagement in der Erwachsenenbildung zurückfahren musste. Zuvor hatten die Schulleiterin Claudia Galetzka und ihr Stellvertreter Helmut Reitschky dem hohen Besuch die Vielfalt einer am ländlichen Standort international aktiven Schule vorgestellt: mit 2242 Schülern und 161 Lehrkräften, die sich in 15 Berufsfeldern mit 31 Ausbildungsberufen und 400 Ausbildungsbetrieben befassen. "Wir sind eine hochdifferenzierte Schule", stellte sie fest und ließ auch gleich selbst die Frage folgen, wie solch` ein Konstrukt denn zusammen gehalten werde. Ihre Antwort: durch anhaltende Kommunikation zwischen Lehrer-, Schüler- und Elternschaft. 28 Millionen investiert Hintergründe zur Sanierung der Max-Eyth-Schule - dem Anlass des Besuchs - steuerte der Schulderzernent Diening bei, indem er an die 28 Millionen Euro erinnerte, die der Kreis in seine Schulen im Rahmen des Sonderinvestionsprogramms aus Bundes- und Landesmitteln investiert hat. Was nach einer großen Summe klingt, stellt aber nach den Worten Dienings nur einen kleineren Teil jener Investitionssumme dar, die benötigt würde, um alle Schulen energietechnisch zu sanieren: 85 Millionen Euro, so habe man 2005 festgestellt, würden dafür fällig. So behelfe man sich mit einem Kompromiss. Fünf neue Gebäude entstanden in der Bauweise der Passivhäuser und benötigen lediglich fünf Kilowattstunden Energiaufwand pro Quadratmeter. Die anderen Gebäude - überwiegend Flachdachbauten aus den 70er Jahren und daher besonders sanierungsbedürftig - sollten Schritt für Schritt in der Energieeffizienz gesteigert werden. Bisherige Dämmungsmaßnahmen an Schulgebäuden führten zu einer Senkung des Energiebedarfs auf aktuell 125 Kilowattstunden pro Quadratmeter - 50 Kilowattstunden seien bis 2020 das Ziel. Rund eine Million Euro flossen über den vergangenen Sommer in die Max-Eyth-Schule - auch in Wärme dämmende Maßnahmen. Ein Teil des Betrages floss aber auch in die Küchenausstattung und Elektrotechnik. Dazu erhielt die Schule zuletzt auch ein großes, neues Begrüßungsschild an der Vorderfront, das auf den Status als Europaschule hinweist - nur eine Errungenschaft, die die Ministerin beim Rundgang vorgeführt bekam, der ihr auch Einblicke in die Ausbildung als Mechaniker oder Chemiker vermittelte. Wo die Grenzen des Engagements liegen, deutete Dorothea Henzler allerdings bei der Kritik des Landrats wegen gekürzter Mittel für die Erwachsenenbildung an. "Das ist ein Thema, das uns auf den Nägeln brennt", hatte er um Angaben gebeten, ob und wann das Land eine neue Zusage zur Förderung des Hessencampus geben werde. Sinn der Förderung, so entgegnete Henzler kurz, sei eine Anschubfinanzierung gewesen - die dann schon auf vier Jahre ausgedehnt worden sei. Wenn die jetzt im Sparpaket des Landes weggefallen sei, sei das zwar "schmerzlich", stellte sie fest. Aber: "Wir müssen alle unseren Beitrag leisten."