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2008

Zwei angehende Fremdsprachenassistentinnen erleben Finnland hautnah

Noch freie Ausbildungsplätze!

Environics, Nykynainen, Mikkeli? Das waren völlig unbekannte Wörter als Lisa Heiland und Verena Baier im August letzten Jahres ihre Ausbildung an unserer Schule begannen. Dass ein vierwöchiges Praktikum fester Bestandteil der vor ihnen liegenden zwei Jahre sein würde, war ihnen zwar bekannt, dass sie diese Ausbildung aber nach Mikkeli in Finnland führen würde, hätten sie sich zunächst nicht träumen lassen. Weitere Informationen zu dieser Schulform

Appetit auf Neues wurde aber schon bald bei einer Informationsveranstaltung in der Aula geweckt. Zwei Schüler des zweiten Ausbildungsjahres berichteten mit Fotos und einem lebendigen Vortrag über ihre positiven Praktikumserfahrungen aus Mikkeli. Die Betreuung vor Ort durch eine finnische Lehrerin, die Arbeit in den Betrieben und die Unterbringung in Gastfamilien, die gelassene Freundlichkeit der Finnen: Das ganze Paket stimmte einfach.

Von jetzt an wollten sie es genau wissen und stellten konkrete Fragen an ihre Lehrkräfte. Sie erfuhren, dass der Kontakt nach Mikkeli schon seit drei Jahren besteht und dass sie bei Raija Pajunen, einer Englischlehrerin und ihrer Kontaktperson in Finnland, in guten Händen sein würden. Sie bereiteten sich gründlich auf ihre Reise vor. Schließlich wollten sie wissen, wo Mikkeli eigentlich liegt und was zwei junge Frauen dort nach getaner Arbeit unternehmen können. Finnisch ist eine sehr schwierige Sprache, aber als angehende Fremdsprachenassistenten wollten sie es schon ein bisschen genauer wissen und eigneten sich selbst die wichtigsten Wörter und Redewendungen an. "Hei" für "Hallo" hatten sie schnell gelernt, bei "Hyvää iltaa" sah die Sache schon ganz anders aus, aber "Guten Morgen" wollten sie ihrer Gastfamilie und den Kollegen in der Firma schon sagen können. Die wichtigsten Eigenschaften und Voraussetzungen für das Gelingen aber waren Offenheit für Neues, Flexibilität bei unvorhersehbaren Dingen, Toleranz in vieldeutigen Situationen und über allem ein stets freundliches Lächeln, das kein Grammatikbuch braucht.

Raija Pajunen und ihre Schüler in Mikkeli lernten sie im Rahmen ihrer Vorbereitung im Englischunterricht kennen. Gemeinsam mit der Klasse in Finnland wurde ein Email-Projekt durchgeführt. Die Alsfelder und die Schüler der beruflichen Schule aus Mikkeli dachten sich kleine Modellfirmen aus, erstellten selbständig in Gruppen für jede "Firma" einen Produktkatalog und begannen mit Werbebriefen auf Englisch, ihre Kataloge den Firmen im anderen Land anzubieten. Beide Gruppen lernten mit- und voneinander. Für Lisa und Verena war dieser Abschnitt wichtig in der Verbindung von Fremdsprache, beruflichen kaufmännischen Inhalten und der Erfahrung, wie finnische Auszubildende Geschäftskorrespondenz bearbeiten. Es war ein wichtiger Baustein für die spätere Arbeit vor Ort.

Lisa Heiland fand bei Environics eine angenehme Arbeitsatmosphäre vor. Eine ihrer Hauptaufgaben bestand in der Übersetzung von Flyern und Katalogen ins Deutsche, einer sehr anspruchsvollen und verantwortungsvollen Arbeit. Aber auch das Erstellen einer PowerPoint-Präsentation, gemeinsam mit ihrem Chef, gehörte zu ihrer Tätigkeit. Verena arbeitete bei "Nykynainen", einem Geschäft für Damenmode. Ihre Aufgaben bestanden z.B. in der Schaufensterdekoration, aber auch in der Kundenberatung. Beide waren in Gastfamilien untergebracht, fühlten sich ausgesprochen wohl und bei Verena entstand eine enge Freundschaft mit ihrer "Gastschwester", die zurzeit ein Praktikum in Schlitz absolviert und in ihrer Familie untergebracht ist.

Verena sagt, dass diese Erfahrung sehr wichtig für sie war, da sie ihr Englisch erheblich verbessern konnte, aufgeschlossener und selbstständiger geworden ist. Ihrem Bericht zufolge konnte sie sehr viele Erfahrungen für ihr späteres Leben sammeln. Gleiches gilt für Lisa Heiland. Beide Absolventinnen haben somit gute Voraussetzungen, den Rest ihrer Ausbildung erfolgreich zu absolvieren. Sie haben darüber hinaus mit den qualifizierten Zeugnissen und dem Europass ein dickes Plus bei späteren Bewerbungen für den internationalen Arbeitsmarkt. Mit ihrem Praktikum haben sie bereits während der Ausbildung gezeigt, dass sie diesen Anforderungen gewachsen sind.

Durch ihr positives Beispiel setzen sie Maßstäbe für die übrigen Auszubildenden, die in wenigen Wochen ebenfalls Auslandspraktika, jedoch in England und Irland absolvieren werden. Sie sind der lebende Beweis dafür, wie eine solche Maßnahme gelingen kann und wie auftretende Schwierigkeiten zu meistern sind. In der aktuellen Vorbereitungsphase werden sie immer wieder als Expertinnen gefragt. Sie relativieren Bedenken, räumen Ängste aus und machen Mut.

Auch für den nächsten Jahrgang sind bereits jetzt 18 Plätze für Praktika im Ausland gesichert, die durch das EU-Programm Leonardo da Vinci erheblich bezuschusst werden. Der Eigenanteil der Schüler liegt bei ca. 300 Euro für vier Wochen. Wenn ein Austausch mit der Gastschwester möglich ist, deckt der Zuschuss alle anfallenden Kosten ab.

Für diesen attraktiven kaufmännischen Ausbildungsgang, der gute Chancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt eröffnet, sind noch wenige Ausbildungsplätze frei. Umfassende Informationen werden am 29. Mai 2008 ab 19.00 Uhr in der Max-Eyth-Schule in Raum 405 erteilt.

Ansprechpartner ist der zuständige Abteilungsleiter, Herr Karl-Heinz Battenberg, Telefon: 06631/9670-0 oder 06631/9570-372, Email: Karl-Heinz.Battenberg@mes-alsfeld.de

Quelle: M. Massier