Professor Dr. Theo Klauß zum Thema "gute Pflege"
Pressespiegel: Oberhessische Zeitung vom 08.03.2008
Alsfeld (mpo). Mit der neuen Fachrichtung Heilerziehungspflege erhofft sich die Max-Eyth-Schule in Alsfeld eine qualifizierte Ausbildung bieten zu können. Prof. Dr. Theo Klauß von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hielt dazu am vergangenen Donnerstag einen öffentlichen Vortrag zum Thema "Moderne pädagogische Ansätze in der Heilerziehungspflege". Die Heilerziehungspflege ersetzt ab dem kommenden Schuljahr die Fachrichtung Soziale Dienste an der Fachschule für Sozialwirtschaft der Max-Eyth-Schule. Damit reagiert man auf die steigende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften insbesondere im Bereich des betreuten Wohnens und in der Betreuung älterer Menschen mit Beeinträchtigung. Dies sei besonders im Vogelsberg durch den demographischen Wandel von Nöten, so eine Lehrende des Fachbereichs. Schuldezernent Hanns Michael Diening eröffnete die Tagung mit seiner Rede, in der er die Bedeutung der Fachschule für Sozialwirtschaft zum Ausdruck brachte. Pflege und Betreuung müssten seiner Meinung nach ganzheitlich gestaltet sein und dürfte nicht nur nur existenzielle Bedürfnisse befriedigen. Dies müsse natürlich Ressourcen schonend vonstatten gehen, könnte aber nur in einem häuslichen Rahmen geschehen, in dem der Patient aktiv einbezogen wird. In seinem anschließenden Vortrag erörterte Prof. Dr. Theo Klauß die Merkmale einer guten Pflege. Seiner Ansicht nach orientiere sich eine fachlich gute Pflege am Patienten.
Es sei ein wichtiges Ziel, Selbstbestimmung und Teilhabe der Patienten zu erhalten und zu fördern. Menschen mit einer Behinderung hätten oft das Gefühl, keine Entscheidungen treffen zu können. Daher müsse man dem Patienten ermöglichen, das eigene Leben zu leben und eigene Entscheidungen zu treffen. Dies sei nur durch eine qualifizierte Pflege möglich, die sich nicht nur auf das Pflegen beschränkt. "Gute Pflege allein reicht nicht", so seine Aussage. Autonomie müsse das Ziel einer qualifizierenden Pflege sein. Dieses pädagogische Ziel rücke Pflege und Pädagogik untrennbar zusammen. Im Anschluss gab es eine Diskussion, in der die Teilnehmer ihre Fragen stellen konnten und zum Teil kurz Geschehnisse aus ihrem Tätigkeitsfeld einbrachten. Die Max-Eyth-Schule versucht regelmäßig Fachtagungen wie diese zu ermöglichen. Organisiert wurde sie von Frau Dr. Eva Höll-Stüber, Hildegard Jaschinski sowie Sabine Fath-Keller und der Hilfe einiger Kollegen.
Mit dem neuen Schuljahr beginnt nun der neue Ausbildungsgang. Die Ausbildung ist dreijährig und bietet viele Möglichkeiten, wie zum Beispiel ein Praktika in England oder die Teilnahme an einem FH-Zusatzprogramm zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife. Absolventen tragen den Titel "Staatlich anerkannter Heilzerziehungpfleger". Voraussetzung ist der mittlere Bildungsabschluss sowie der Nachweis einer Tätigkeit im sozialpflegerischen/sozialpädagogischen Bereich.
Wir starten im Schuljahr 2008/2009 mit der Ausbildung zum "Staatlich geprüften Heilerziehungspfleger" bzw. zur "Staatlich geprüften Heilerziehungspflegerin". Weitere Informationen. Gerne können Sie sich mit Ihrer Anfrage auch an Dr. Eva Höll-Stüber wenden (Sprechzeiten).
<link fileadmin news download>Artikel aus Alsfelder Allgemeine vom 11.03.2008 (pdf, ca. 1,4 MB)
Quelle: Oberhessische Zeitung vom 05.03.2008