Pressespiegel: Oberhessische Zeitung vom 05.03.2008
Trockenübung im Klassenraum: Die jungen Frauen übten gestern erstmals, wie sie sich bei ihrer großen Schau auf dem Laufsteg am besten präsentieren
ALSFELD (sgs). Auf vollen Touren laufen derzeit die Vorbereitungen für die große Modenschau, die die Maßschneiderinnen der Alsfelder Max-Eyth-Schule am Mittwoch, 19. März, präsentieren. Dabei werden sie die unterschiedlichsten Modelle - von der legeren Kleidung für jeden Tag bis hin zu Kreationen, die an die Prêt-à-porter-Schauen erinnern - auf dem Laufsteg vorstellen. Seit mehr als zehn Jahren werden in der Alsfelder Schule Jugendliche zu Schneidern und Schneiderinnen ausgebildet, erklärt Susanne Fricke-Nordmeier, Leiterin des Fachbereichs Textil und Bekleidung, gegenüber der OZ. Das vollschulische Angebot geht über drei Jahre und endet mit der Gesellenprüfung, die vor der Handwerkskammer abgelegt wird.
"Sehr viel Wert" wird im Rahmen der Ausbildung auch auf praktische Erfahrungen gelegt, die in Betrieben gesammelt werden. Im ersten Ausbildungsjahr steht ein Praktikumstag pro Woche auf dem Stundenplan, im zweiten und dritten Lehrjahr werden mehrwöchige Praktika durchgeführt. Und die führen die Jugendlichen mehr und mehr auch ins Ausland. Eine angehende Schneiderin war am Theater in Bozen tätig, eine andere will demnächst nach Finnland gehen, eine weitere zieht es nach London, erzählt Susanne Fricke-Nordmeier.
Die "große weite Welt" kann den Schneiderinnen auch offen stehen, wenn sie sich nach ihrer dreijährigen Ausbildung in Alsfeld noch weiter qualifizieren. So kooperiert die Max-Eyth-Schule mit der Meisterschule für Mode in München, "die gerne Auszubildende von uns nimmt". Und dort kann den jungen Damen durchaus auch einmal ein italienischer Designer über den Weg laufen.
Auch Industriebetriebe fragen in Alsfeld nach, wenn sie freie Stellen für frisch gebackene Schneiderinnen anbieten können, freut sich Susanne Fricke-Nordmeier, die als Berufsschullehrerin den Ausbildungsweg ihrer Schützlinge mitverfolgt.
Zwar ist die Lehrerin auch bei der Vorbereitung der großen Modenschau, die unter dem Motto "europäische Metropolen" steht, involviert, verantwortlich für die Schau aber sind die Jugendlichen selbst. Sie müssen nicht nur ihre Modelle schneidern, sondern auch den gesamten Ablauf der Schau planen.
Die wird am 19. März gleich drei Mal durchgespielt. Vormittags werden die eigenen Kreationen in einer Schülervorstellung präsentiert, nachmittags und abends zeigen die Auszubildenden ihre Modelle dann noch einmal vor großem Publikum dem Laufsteg.
Gäste sind willkommen.
Wer Interesse an der Ausbildung zur Maßschneiderin hat, kann sich noch für das kommende Schuljahr anmelden. Als Voraussetzung ist der Hauptschulabschluss vorgeschrieben. Weitere Informationen
Quelle: Oberhessische Zeitung vom 05.03.2008