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2008

In 120 Stunden einen Schreibtisch angefertigt

Foto: hh

Seit gestern: Präsentation der Gesellenstücke der Vogelsberger Schreinerinnung in der Schalterhalle der VR Bank

Dieter Zinn und Ralph Kehl (von rechts) mit dem Innungsbesten, Lutz Hoffmann, der als Gesellenstück einen Schreibtisch angefertigt hatte.

Pressespiegel: Oberhessische Zeitung vom 14.06.2008

ALSFELD (rwh). Es ist schon Brauch: In der Schalterhalle der VR Bank Hessenland werden alljährlich die Gesellenstücke der Schreiner-Innung des Vogelsbergkreises ausgestellt. Seit gestern ist es wieder soweit. In Anwesenheit zahlreicher Gesellen, ihrer Ausbilder und seinen Vorstandskollegen Braun und Schmidt, eröffneten VR-Bank-Vorstandsmitglied Ralph Kehl und Dieter Zinn, der Innungsobermeister der Vogelsberger Schreiner, die Präsentation, bei der die von den Gesellen angefertigten Schreibtische, Phonowagen, Vitrinen und Wickeltische gezeigt werden.
Kehl sprach bei seiner Begrüßung dann auch von einer "guten, alten Tradition" dieser Ausstellung an diesem Ort. Statt um Zahlenkolonnen gehe es in der Schalterhalle jetzt um "griffige, anfassbare Objekte". Kehl sah in der Ausstellung eine "Win-Win-Situation", eine Präsentation, von der beide Seiten Vorteile hätten. Die Schreiner hätten einen viel besuchten Platz, um ihre Gesellenstücke zu zeigen, die Bank eine interessante Ausstellung, die auch Menschen in die Bank führten, die sie sonst vielleicht nicht aufsuchen würden.
Kehl hob die "traditionelle Verbindung zwischen Handwerk und genossenschaftlicher Bank" hervor, die mit dieser Präsentation erneut vertieft werde und fügte eine persönliche Anmerkung an. Kehl, gebürtiger Appenröder, freute sich, unter den Gesellen auch Steffen Maiss begrüßen zu können, da er als Jugendlicher in den Ferien in dessen väterlichen Betrieb stets sein Konto aufgebessert habe.
Als einen "Höhepunkt auf dem Weg des Lernens" bezeichnete Dieter Zinn die Ausstellung. Für die Gesellen biete sie die Chance, "die Früchte des Gelernten", den vielfältigen Umgang mit Holz zu demonstrieren.
Namens der Innung gratulierte Dieter Tinn dem innungsbesten Gesellen Lutz Hoffmann. Der 22-Jährige aus dem Grebenhainer Ortsteil Metzlos-Gehaag hatte in rund 120 Stunden aus Eschenholz, "einem heimischen Holz", einen Schreibtisch mit abgerundeten Kanten angefertigt.
Die ausgestellten Gesellenstücke sind aber nur ein Teil der Abschlussprüfung der Tischler. Bereits am Mittwoch mussten die neun Gesellen ihre - stärker in die Bewertung einfließende - Arbeitsprobe ablegen, bei der sie in sieben Stunden ein PC-Stehpult zu bauen hatten. "Die Aufgabe ist vom Landesverband so vorgegeben, ebenso das Material und die Pläne, nach denen die Prüflinge arbeiten müssen", erläuterte Jürgen Schaaf vom Prüfungsausschuss. Und so sägten, feilten und hobelten die Auszubildenden in den Werkräumen der Max-Eyth-Schule, um in der vorgegebenen Zeit das Werkstück fertig zu stellen. Neben der Hand- und Maschinenarbeit floss dabei auch ein erstellter Ablaufplan und einige Fragen zur Materialkunde in die Bewertung mit ein.

Quelle: Oberhessische Zeitung vom 14.06.2008