Schüler der Fachklassen für Anlagenmechaniker im Bereich Sanitär- Heizung- Klima an unserer Schule führten mit ihren Lehrern Jens Langohr und Kurt Hummel eine Studienfahrt nach Montpellier in Südfrankreich durch.
Diese Studienfahrt war fachlich eingebunden in das Unterrichtsthema "Lüftungs- und Klimatechnik". Das Programm stand aber auch im Zeichen des Kennenlernens der französischen Kultur und der Völkerverständigung. So besuchte man nach der Ankunft zunächst die 6 km von Montpellier entfernt liegenden Küstenstadt Carnon mit ihrem großen Yachthafen und einem eindrucksvollen Naturstrand.
Mit der Besichtigung der Schule »Lycee Jean MERMOZ in Montpellier stand dann ein fachliches Highlight auf dem Programm. Schließlich verfügt die Schule über den modernsten Versuchsraum Frankreichs zur Lüftungs- und Klimatechnik. Vor Ort wurden dann die Abteilungen für hydraulischen Abgleich und Niederdruck- Dampfheizungen (ND) besichtigt und es bestand die Möglichkeit, mit den französischen Schülern zu sprechen. Danach erhielten die Gäste einen Einblick in die Lüftungs- Klima Praxis. Im Versuchsraum der Schule können unterschiedliche Klimazustände hergestellt werden. Dabei ermitteln horizontale und vertikale Messpunkte im Raum die Luftschichtung und Zirkulation. Von der Kühldecke und Betonkerntemperierung bis hin zu vielen weiteren Regelungen ist alles einstellbar. Welch hohen Stellenwert diese Technik in dieser Region hat wurde den deutschen Besuchern in den Gesprächen deutlich. Die Gastgeber erläuterten, dass aufgrund des feuchten Meeresklimas und der heißen Sommer in Südfrankreich Klimaanlagen genauso wichtig seien wie in Deutschland eine gut funktionierende Heizung. Zum Abschluss erhielten die Schüler und ihre Lehrer dann auch noch einen Einblick in die Wartung von Klimageräten und Wärmepumpen.
Mit ihrem Studienaufenthaltes hatten die Schüler die Möglichkeit sich durch die Auseinandersetzung mit beruflichen Zusammenhängen und das Kennenlernen der Schul- und Arbeitssituationen in Frankreich wichtige Informationen zu beschaffen. Dadurch können sie ihre Möglichkeiten besser einschätzen und die Vor- oder Nachteile anderer europäischen Systeme erkennen.
In Frankreich gibt es seit neuestem die Möglichkeit, dass im Anschluss an die Techniker- Ausbildung an der dortigen Berufsschule schon nach zwei weiteren Jahren der Bachelor an der Uni erworben werden kann. Besonders interessant ist dies, da nach dem Berufsbildungsgesetz Azubis Teile der Ausbildung im europäischen Ausland absolvieren können. Vor diesem Hintergrund wurde dann Kontakt mit dem " Chambre de Commerce" in Montpellier aufgenommen, um entsprechende Sanitär-Heizung-Klima Betriebe für Praktika, die auch finanziell gefördert werden, zu finden.
Die beteiligten Schüler zogen am Ende ihres umfangreichen Kultur- aber auch Bildungsprogrammes, das sogar einen "Crashkurs" Französisch beinhaltete, ein durchweg positives Resumee. Besonders hilfreich für das Gelingen dieser mit Mitteln der Europaschule unterstützten Fahrt war der Bustransfer durch die "Johanniter" von Alsfeld. Dafür gebührt dem Fahrtdienstleiter der Johanniter, Herrn Baldauf, sowie dem Fahrer Herrn Rühl ein besonderer Dank.
Bleibt zu hoffen, dass der im März 2009 geplante Besuch einer Delegation von Lehrern der Schule in Montpellier aus Anlass der "Internationalen Sanitär- und Heizungsmesse" den Weg für weitere Kooperationen zwischen den beiden Schulen eröffnen wird.
Quelle: G. Zinßer