Pressespiegel: Oberhessische Zeitung vom 16.01.2008
ALSFELD (oz). Ist die Arbeit in einem Chemieberuf für mich eine Alternative? Um in dieser Frage eine Orientierungshilfe zu erhalten, nahmen Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen der Gesamt- und Realschulen aus Alsfeld, Homberg, Mücke, Neustadt und Niederaula sowie Schüler des Alsfelder Gymnasiums an einem eintägigen Praktikum im umweltanalytischen Labor der Max-Eyth-Schule Alsfeld teil. Die Schule hatte die Schüler, die vor der Mittleren Reife stehen und eine Entscheidung treffen müssen, wie es nach Erreichen des Abschlusses weitergeht, dazu eingeladen, sich über die vollschulische Ausbildung zum/zur chemisch-technischen Assistenten/-in, kurz CTA, zu informieren. Absicht der Max-Eyth-Schule ist es dabei vor allem, die praktische Seite des bei vielen Schülern wenig beliebten und oft auf reinen Theorieunterricht reduzierten Faches Chemie in den Vordergrund zu rücken und damit Interesse zu wecken.
Während des Praktikums durchliefen die Teilnehmer drei Stationen, an denen sie einen kleinen Ausschnitt aus dem Tätigkeitsspektrum eines CTA kennen lernen konnten. Betreut wurden sie dabei von Auszubildenden aus dem zweiten Ausbildungsjahr, die ihrerseits Erfahrungen als Anleiter sammeln konnten und die Aufgabe mit Engagement erfüllten.
An der ersten Station wurde die Methode der Dünnschichtchromatographie dazu genutzt, Koffein in Cola-Getränken und Energy-Drinks nachzuweisen. Wie zu erwarten war, ergab die Auswertung, dass "Kinder Cola" im Gegensatz zu "Coca Cola" und "Cola light" kein Koffein enthält, aber der Unterschied zwischen den stark koffeinhaltigen Red Bull und "Burn" auf der einen Seite und den Cola-Getränken auf der anderen war schon bemerkenswert.
An der zweiten Station bestimmten die Praktikanten durch Titration den Härtebereich von Wasserproben. Aufgrund der Titrationsergebnisse konnte das Alsfelder Trinkwasser in den Härtebereich 1 eingestuft werden, es ist also weiches Wasser. Deshalb können die Alsfelder beim Waschen ruhig sparsam und damit umweltschonend mit dem Waschmittel umgehen.
Schließlich untersuchten sie die Natriumkonzentrationen von Trink- und Mineralwasser. Als "natriumarm" und für die Säuglingsnahrung geeignet darf ein Wasser nur dann bezeichnet werden, wenn es weniger als 20 mg Natrium pro Liter enthält. Ein Erfolgserlebnis und gleichzeitig Bestätigung der präzisen Arbeit war es für die Schüler, wenn die mit dem Flammenphotometer ermittelten Werte mit den Angaben auf dem Flaschenetikett übereinstimmten.
Im Rückblick auf das Schnupperpraktikum zeigten sich die Teilnehmer am meisten davon angetan, dass sie die Untersuchungen selbst durchführen konnten. Mit einer Präsentation informierte Laborleiter Dr. Erich Falk abschließend über den Ausbildungsgang zum/zur CTA, der einen qualifizierten Berufsabschluss vermittelt und eine, wie das Arbeitsplatzspektrum der Alsfelder Absolventen zeigt, interessante, vielfältige berufliche Perspektive eröffnet. Neben dem direkten Einstieg in das Berufsleben steht auch die Möglichkeit offen, durch den anschließenden Besuch der Fachoberschule für ein Jahr die Allgemeine Fachhochschulreife und damit die Berechtigung zum uneingeschränkten Studium an einer Fachhochschule zu erwerben.
Artikel Alsfelder Allgemeine vom 25.01.2008 (pdf, 177 KB)
Quelle: Oberhessische Zeitung vom 16.01.2008, Alsfelder Allgemeine vom 25.01.2008