Pressespiegel: Oberhessische Zeitung vom 01.02.2008
VOGELSBERGKREIS (oz). Am zu kalten Winterwetter konnte es dieses Jahr nicht gelegen haben, dass einige der Prüfungskandidaten jüngst leicht "bibbernd" und etwas blass um die Nase in der Max-Eyth-Schule Alsfeld beziehungsweise an der Vogelsbergschule Lauterbach erschienen waren. Anlass der Anspannung: Es ging um den praktischen Teil der Abschlussprüfung zum Kraftfahrzeugmechatroniker.
Anfang Dezember musste zunächst die Hürde der Theorieprüfung genommen werden, die zentral für den gesamten Innungsbezirk - Vogelsbergkreis, Gießen, Nidda und Friedberg - in der Kongresshalle in Gießen stattfand. Nun galt es, praktisches Können unter Beweis zu stellen - dabei weniger handwerkliches Geschick als vielmehr diagnostisches Denken und der Umgang mit moderner Prüf- und Messtechnik. Ohne den Diagnosecomputer mit Internetzugang in seiner "Werkzeugkiste" hat ein Kfz-Mechatroniker von heute kaum noch eine Chance, die hochgradig vernetzte Technologie eines Automobils zu reparieren. Die Prüfung erstreckte sich über zwei Tage und wurde zeitgleich an der Max-Eyth-Schule in Alsfeld und an der Vogelsbergschule Lauterbach durchgeführt.
Die Azubis waren mächtig gefordert und mussten an fünf Arbeitsstationen die von den Prüfern eingebauten Fehler ausfindig machen und beheben. Die Schwerpunkte ABS Bremssysteme, eine Pkw-Hauptuntersuchung mit Abgasanalyse und ein sich anschließendes, gut 20-minütiges Fachgespräch waren Gegenstand der Prüfung an der Max-Eyth-Schule in Alsfeld. Pkw-Elektronik (CAN-Bussystem), Motormanagement-Diagnose sowie die Demontage, Montage und mechanische Diagnose am Motor prüfte die Vogelsbergschule Lauterbach.
Ein Auszubildender mit dem Schwerpunkt "Nutzfahrzeugtechnik" wurde bei der Firma MAN geprüft und musste an Stelle des Auto-ABS die Mängel an der Druckluftbremsanlage eines Lastwagens beseitigen. Auch der sichere Umgang mit Kunden wurde in die Prüfung einbezogen und bewertet, da eine eingehende Kundenbefragung oftmals wichtige Informationen liefern kann und zufriedene Kunden dem Autohaus treu bleiben.
Alle 16 Prüfungsabsolventen in den Berufen Kfz-Mechatroniker sowie eine Kfz-Servicemechanikerin, die eine zweijährige Ausbildung absolviert hat, erhielten am Ende vom Prüfungsausschuss das Zertifikat "bestanden".
Prüfungsbeste waren Eike Lein aus Alsfeld vom Autohaus Müller GmbH Homberg, gefolgt von Nico Weitzel aus Feldatal vom Autohaus Weiß & Sohn, Inhaber H.W. Lack in Gemünden.
Quelle: Oberhessische Zeitung vom 01.02.2008