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2007

Zwei verdiente Kollegen in den Vorruhestand verabschiedet

Schulleiter Friedhelm Miebach dankt <br />Bernhard Becker (links)...

...und Theodor Hansel für ihr Engagement im <br />Schuldienst

Schulleiter Friedhelm Miebach würdigt Bernhard Becker und Theodor Hansel

Im Rahmen einer Gesamtkonferenz wurden mit den beiden Oberstudienräten Bernhard Becker und Theodor Hansel zwei verdiente Kollegen der Max-Eyth-Schule in Alsfeld in den Vorruhestand verabschiedet.
Bei seiner Würdigung ließ Schulleiter Friedhelm Miebach Bernhard Beckers Arbeitsleben und seine enge Verbundenheit mit der Max-Eyth-Schule Revue passieren. Der Pädagoge habe dabei einen typischen Werdegang eines Gewerbelehrers durchlaufen. Nach Kfz-Mechanikerlehre und anschließender Gesellenzeit habe er über die Berufsaufbauschule ein Studium an einer Ingenieurschule und anschließend ein Aufbaustudium an der TH Darmstadt absolviert. Im Anschluss an das Referendariat in Alsfeld und Lauterbach erfolgte die Anstellung zum Studienrat z. A. im Jahr 1976 an der Max-Eyth-Schule, der er in den folgenden 30 Jahren immer treu geblieben sei. Bernhard Beckers pädagogisches Hauptaugenmerk habe während dieser Zeit immer darauf gelegen, Theorie und Praxis sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Lebendiges Zeugnis dieser gelungenen Verbindung sei der Fachraum der Heizungsbauer, so der Schulleiter, in dem viele Dinge heiß diskutiert und anschließend ausgetüftelt wurden. In den Genuss des ausgesprochen praxisorientierten Unterrichts seien neben den Installateuren und Heizungsbauern auch die Landmaschinenmechaniker sowie die Karosserie- und Fahrzeugbauer gekommen. Durch seinen unermüdlichen Einsatz habe B. Becker dazu beigetragen, dass an der Max-Eyth-Schule die Einrichtung einer Landesfachklasse Karosserie- und Fahrzeugbau erfolgen konnte.
Dank des großen Engagements und Organisationstalentes seien von ihm auch viele Anschauungsstücke, die z. T. Seltenheitswert besitzen, für Schule und Auszubildende gewonnen worden. Seinen Aktivitäten im Rahmen der Austauschprogramme der Max-Eyth-Schule mit Vendée, Dünkirchen, Montpellier und Spisska Nova Ves haben nicht zuletzt einen wichtigen Beitrag zur Zertifizierung als Europaschule beigetragen. Aufgrund seiner diesbezüglichen Verbundenheit wird er im Juni als Begleitperson nochmals eine Klasse nach Spišská Nová Ves begleiten. Dabei wird neben berufsbezogenen Gesichtspunkten auch wieder die Völkerverständigung im Mittelpunkt stehen, denn der engagierte Pädagoge habe immer versucht, rechtsradikalem Gedankengut bei jungen Menschen entgegenzuwirken.
Neben seiner Lehrtätigkeit sei B. Becker in Gesellenprüfungsausschüssen immer für die Belange der Auszubildenden eingetreten und habe sich als Schulvertrauensperson des Lehrerverbandes über Jahrzehnte bildungspolitisch engagiert und dabei so manchen Leserbrief verfasst. Mit seiner durchaus streitbaren Seite habe er sich auch im Personalrat als engagierter Interessenvertreter präsentiert, der in der Sache hart gestritten, dabei aber die gegenseitige Achtung und Wertschätzung nie außer Acht gelassen habe.
Zum Abschluss dankte der Schulleiter B. Becker im Namen der Schulleitung für sein 30-jähriges erfolgreiches Wirken und wünschte ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.
Mit dem Oberstudienrat Theodor Hansel wurde der von der Gesamtkonferenz 1999 gewählte Abwesenheitsvertreter des Schulleiters und seines Stellvertreters in den Vorruhestand verabschiedet. Schulleiter Miebach dankte diesem für dessen sehr verantwortungsvolle und gewissenhafte Ausübung dieses Amtes. Th. Hansel sei sowohl ihm als auch der übrigen Schulleitung stets ein wichtiger Ratgeber in vielen schulischen und pädagogischen Belangen gewesen, so Miebach weiter. Ähnlich wie bei dem Kollegen B. Becker bestehe seit fast 30 Jahren eine enge Verbundenheit mit der Max-Eyth-Schule. Nach dem Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife am Gymnasium in Alsfeld, dem Studium der Fächer Deutsch und Politik für das Lehramt an Gymnasien an der Justus-Liebig-Universität in Gießen und dem anschließend absolvierten Referendariat an der Albert-Schweitzer-Schule in Alsfeld habe Th. Hansel seine Tätigkeit an der MES 1977 begonnen. Großes Anliegen bei seiner langjährigen Tätigkeit sei es dabei immer gewesen, die Qualität des Unterrichts kontinuierlich zu verbessern. Als Gymnasiallehrer habe für ihn auch in den allgemein bildenden Fächern die berufliche Bildung im Mittelpunkt gestanden und ein ganzheitliches Lernen sei ihm oberstes Anliegen gewesen, so der Schulleiter. Er verwies dann auf ein besonders gelungenes Beispiel, bei dem es dem engagierten Pädagogen gelungen sei, mit seinem „Bienenprojekt“ die Schüler für die Empfindlichkeit der Natur zu sensibilisieren. So entstand ein Bienenlehrpfad mit acht Bienenstöcken, für die eine entsprechende Umgebung geschaffen, ein Schaukasten erstellt und unzählige Rähmchen in der Holzwerkstatt gefertigt wurden. Dafür habe Th. Hansel sogar zusammen mit den Schülern den Maschinenschein erworben. Dieses Projekt sei gleichzeitig ein schönes Beispiel dafür, wie Hobbys oder ehrenamtliche Tätigkeiten in Unterrichtsangebote einfließen können, betonte F. Miebach. Schließlich sei der Kollege Imkerberater des Hessischen Imkerverbandes und auch Bienensachverständiger für das Veterinäramt des Vogelsbergkreises.
Auch für die Schulgemeinde sei der Pädagoge immer bereit gewesen, Verantwortung und neue Aufgaben zu übernehmen, ob als Mitglied des Schulpersonalrates oder als Fachkoordinator für das Fach Deutsch. Mit seiner Leidenschaft für die Musik habe er viele schulische Veranstaltungen erfolgreich musikalisch begleitet, was immer in bester Erinnerung bleiben werde.
Zum Abschluss dankte Schulleiter Miebach dem verdienten Kollegen für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute und Gesundheit.

Text und Fotos: M. Massier