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2007

Vogelsberg soll ein eigener "Hessencampus" werden

"Vogelsberg muss Weiterbildung selbstständig gestalten"

Pressespiegel (Oberhessische Zeitung vom 20.09.2007)

VOGELSBERGKREIS (mgg). Osthessen als eine Region beim Projekt "Hessencampus" ist ein Kritikpunkt von Landrat Rudolf Marx beim Weiterbildungsprojekt der Landesregierung, wie er schon beim "1. Tag der Weiterbildung" vergangene Woche unterstrich. Die Fläche sei - anders als die anderer "Campi" - viel zu groß, weil die Gebiete ausschließlich aufgrund der Bevölkerungszahlen festgelegt worden seien.
Wie Marx gestern bei einer Pressekonferenz erklärte, hat er mit Ministerpräsident Roland Koch und Kultusministerin Karin Wolf ein Gespräch zu diesem Thema geführt. Koch habe von "Abwarten" gesprochen und erklärt: "Nächstes Jahr kriegen wir das hin." Marx strebt an, dass der Vogelsberg ein eigener "Hessencampus" werden soll. Die Kreise Vogelsberg und Fulda seien strukturell zu verschieden, um gemeinsam an einem "Campus" beteiligt zu sein. Ähnlich äußerte sich der Leiter der Volkshochschule, Hans-Günter Oer, der nach eigenem Bekunden eine Orientierung nach Mittelhessen favorisiert. Marx und Oer waren sich einig, dass Fulda ein Oberzentrum sei und mit dem Vogelsberg nicht zu vergleichen. Das Ziel von "Hessencampus" solle jedoch ein Aus- und Weiterbildungsangebot sein, das speziell auf die jeweilige Region abgestimmt sei - und "Osthessen ist keine Region".
Oer stellte die konkreten Planungen des Vogelsbergkreises zum "Hessencampus"-Projekt kurz vor: Dazu gehört ein Kompetenzzentrum, ein "regionales Bildungsmarketing", durch das Bildungsangebote bekannt gemacht werden sollen, und ein Selbstlernzentrum mit Beratung. Vorgesehen seien auch Qualifikationsmöglichkeiten für ältere Arbeitnehmer sowie "zweite Chancen" für Menschen ohne Qualifikationen.
Der Leiter der Alsfelder Max-Eyth-Schule, Friedhelm Miebach, und sein Kollege von der Vogelsbergschule, Heinrich Horst, erklärten ihre Bereitschaft, sich ebenfalls am Projekt "Hessencampus" zu beteiligen. Dafür müssten jedoch erst die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, wie die beiden erklärten. Zurzeit sei es nicht zulässig, Schüler aufzunehmen, die älter sind als 25 Jahre. Miebach und Horst forderten, dass es möglich sein müsse, verschiedene Altersgruppen in einer Lehrveranstaltung unterzubringen. Die Berufsschulen könnten ihre "Bildungsbausteine" auf diese Weise für mehrere Zwecke zur Verfügung stellen als bisher.
Schuldezernent Hanns Michael Diening stellte klar: "Die Betriebe müssen ausbilden." Heinrich Horst erklärte, dass "Hessencampus" dem Fachkräftemangel im Vogelsbergkreis nicht zu hundert Prozent begegnen könne. Marx und Oer zogen eine positive Bilanz des "1. Tages der Weiterbildung". Die Resonanz sei hervorragend gewesen, es seien wichtige Aspekte diskutiert worden.

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Quelle: Oberhessische Zeitung vom 20.09.2007