Schüler der Max-Eyth-Schule zeigten Kindern die Natur
Pressespiegel (Oberhessische Zeitung vom 15.06.2007)
ALSFELD (sgs). Mit ganz viel Liebe zum Detail brachten Schülerinnen und Schüler der Alsfelder Max-Eyth-Schule am gestrigen Donnerstag Kindergarten-Kindern die heimische Flora und Fauna näher. Für die kleinen Besucher war nicht nur eine gelungene Präsentation zusammen gestellt worden, die Kindergarten-Kinder konnten sogar nach Herzenslust selbst experimentieren. Die Berufsfachschüler einer zehnten Klasse aus dem sozial-pädagogischen und sozial-pflegerischen Bereich, die die kleine Ausstellung aufgebaut hatten, bewiesen dabei, dass sie sich bestens in Wald und Flur auskennen. Kein Wunder: Im Rahmen des Unterrichtsprojektes "Lernort Natur", das im Schuljahr 2003/04 an der Max-Eyth-Schule gestartet worden war, hatten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihrer Biologie-Lehrerin Elke Keil jeweils einen Tag im Monat in freier Natur verbracht. Möglich wurde diese besondere Form des Unterrichts nicht zuletzt durch Fördermittel der Europäischen Union.
Jeder Natur-Tag hatte dabei unter einem anderen Motto gestanden. Dabei erforschten die Berufsfachschüler den Lebensraum der Tiere im Winter, bestimmten Wildkräuter, prüften die Wasserqualität heimischer Bäche, begaben sich auf Spurensuche im Wald oder arbeiteten mit dem Ausbildungszentrum für Naturschutz (AZN) Kirtorf zusammen.
Alle Stationen ihrer Unterrichtsreihe waren auch in der gestrigen Ausstellung in der Aula zu sehen, die sich die Vorschüler des Kindergartens Brauerschwend und des Alsfelder Kindergartens "Mäusekiste" anschauen konnten. Dabei beeindruckten die Berufsfachschüler nicht nur mit ihrem Fachwissen sondern auch mit ihrer Kreativität.
Denn: In Zusammenarbeit mit Werklehrerin Agnes von Zeppelin hatte die Biologie-Gruppe die verschiedenen Themen kunstvoll in Szene gesetzt, Waldlandschaften nachgebildet, einen Bachlauf aus Pappmaschee gebaut und sogar einen im Wald gefundenen Wildschweinschädel mit Waschpulver abgekocht, um ihn sauber präsentieren zu können.
Biologie-Lehrerin Elke Keil war sich sicher, dass durch eine solche Aktion nicht nur bei ihren Schülern, sondern auch schon bei den Kleinen das Interesse an der Natur geweckt wird. "Denn nur was wir mögen, schützen wir auch", beschrieb sie die Intention des Projektes.
Bachflohkrebs und Zitronenmelissesaft
Vorschulkindern wurde liebevoll Lernort Natur vorgestellt - Viel zu entdecken
Staunen über den Lernort Natur war bei den Kindern angesagt
Pressespiegel (Alsfelder Allgemeine vom 27.06.2007)
Alsfeld (pm). Die Aula der Max-Eyth-Schule in Alsfeld glich dieser Tage einem Wohnzimmer in der Natur. Schüler der zehnten Klasse aus dem sozial-pädagogischen Bereich präsentierten in einer umfangreichen Ausstellung die Natur mit ihren Pflanzen und Tieren. Ein Projekt, das in Kooperation mit der Max-Eyth-Schule und dem Ausbildungszentrum für Naturschutz (AZN) in Kirtorf seinen Jahresabschluss fand. Dabei entfalteten die Schüler mit Erfolg ihre Kreativität und Ehrgeiz in der Gestaltung. Als Gäste waren die 22 Kinder der Kindergärten "Pusteblume" mit ihrer "Spatzen- und Schmetterlingsgruppe" aus Brauerschwend und der "Mausekiste" mit ihrem "Club der Sechsjährigen" aus Alsfeld eingeladen.
Ziel war, den Vorschulkindern den Lebensraum Natur auf spielerische Weise näher zu bringen. In sechs Abteilungen durften die Kleinen an Ratespielen teilnehmen und in der Bachstation durch Stereolupen Lebewesen wie Bachflohkrebse oder Köchfliegenlarven aus der Krebsbach beobachten, das fanden vor allem die Jungs cool. Bei den Spuren im Wald mit einem identisch nachgebauten Waldboden mit heimischen Tieren, Tierlosung, Früchten und Samen von Bäumen, ja sogar dem selbst gefundenen Schädel eines Wildschweines, gab es viel zu entdecken. Hier durften Handabdrücke der Kinder mit Gips ausgegossen werden, die sie mit nach Hause nehmen konnten. Am Kräuterbuffet wurden die Quarkbrote selbst mit Wildkräutern belegt. Von Pfefferminz-, Zitronenmelisse-, Brennnessel- und Holundersaft galt es den Geschmack zu erraten. Ganz spannend gestaltete sich ein Sinnesweg, auf dem die Kleinen mit verbundenen Augen barfuß über einen unterschiedlichen Untergrund liefen. Wo wohnen die Tiere im Winter? Das erfuhren die Kinder auch. Hier waren eine Sommer- und Winderlandschaft nachgestellt, in der zu erraten war, wo Vögel und Waldtiere ihre Winterquartier beziehen. Wie finde ich meinen Lieblingsstein wieder, wie findet das Eichhörnchen versteckte Nüsse? Diese und viele Fragen mehr konnten die Schüler in der Spiel- und Spaßabteilung beantworten. In einem "Hörspiel" war der Inhalt von mit Sand, Wasser oder Körnern gefüllten Filmdöschen zu erraten. Im Schaukasten Natur durften die darin lebenden Tiere in Wald und Feld zugeordnet werden. Ferner gab es selbst entworfene Brettspiele. In der Bücherabteilung überraschten Schüler als Autoren mit Kurzgeschichten für Kinder, die sie auch liebevoll selbst illustriert hatten. Den Abschluss auf der Gästeliste bildeten 19 Schüler der Fachschule für Sozialwirtschaft. In gezielt zu beantworten den Fragen reagierten die Schüler schnell auf die neue Situation.
Die Unterrichtsform "Lernort Natur" startete 2003 und wäre ohne EU-Fördermittel nicht realisierbar. Einen Tag pro Woche verbringen die Schüler mit Biologielehrerin Elke Keil und Fachlehrerin Agnes von Zeppelin in der Natur. In den Themenbereichen werden sie von Ute Kornstädt und Dr. Martin Jatho und Mitarbeiterin Bettina Dören geschult.
Quelle: Oberhessische Zeitung vom 15.06.2007, Alsfelder Allgemeine vom 27.06.2007