Im Schuljahr 1999/2000 begann erstmals ein Kurs "Darstellendes Spiel" (DS) als Angebot im sprachlich-künstlerischen Aufgabenfeld in der Jahrgangstufe 12 des Beruflichen Gymnasiums der Max-Eyth-Schule. Eine neue Verordnung ermöglichte dieses für eine berufliche Schule damals ungewöhnliche und innovative Angebot. Die Theaterpädagogin Sungard Rothschädl sowie Peter Kratz, Lehrer an der Max-Eyth-Schule, boten gemeinsam diesen ersten Kurs für das Berufliche Gymnasium der Max-Eyth-Schule und für die benachbarte gymnasiale Oberstufe der Albert-Schweitzer-Schule an (hier als AG). Nach der theaterpraktischen und theoretischen Einführung wurde das Stück Merlin von Tankred Dorst ausgewählt und eine Aufführung für das Schuljahresende ins Auge gefasst. Die zügige und erfolgreiche Probenarbeit ermöglichte eine Theaterprojektwoche im Mai 2000 mit drei Vormittagsaufführungen und einer Abendvorstellung.
Ermutigt durch den großen Erfolg dieses ersten Kurses und das Interesse der Schülerinnen und Schüler gab es im Schuljahr 2000/2001 erneut einen Kurs "Darstellendes Spiel/Theater" in der Jahrgangstufe 12. Diesmal wurde - wieder mit großem Erfolg das Stück Peer Gynt von Henrik Ibsen aufgeführt. Im Schuljahr 2001/2002 wurden dann die Komödie der Eitelkeit von Elias Canetti und im Schuljahr 2002/2003 die Eigenproduktion Liebe wär' schön entsprechend ausgewählt, erarbeitet und aufgeführt. Mit Peer Gynt und <link aktuelles archiv archivdetails juli artikel der-erste-preis-fuer-liebe-waer-schoen.html internal-link>Liebe wär' schön waren die Theaterkurse zudem jeweils Preisträger und Teilnehmer der Hessischen Schultheatertage.
Seit dem Schuljahr 2003/2004 werden wegen des großen Interesses zwei Kurse angeboten, die beide eine Aufführung jeweils am Ende des Schuljahres vorbereiten. Peter Kratz leitet einen Kurs, der ausschließlich aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe des Beruflichen Gymnasiums 12 der Max-Eyth-Schule besteht (seit 2004/05 mit Unterstützung von Birgit Zinßer), und Sungard Rothschädl betreut einen schulübergreifenden Oberstufenkurs, der auch Schülerinnen und Schülern der benachbarten Albert-Schweitzer–Schule offen steht. Am Ende des Schuljahres 2003/2004 wurde im Kurs Rothschädl mit Arbeit wär' schön eine weitere Eigenproduktion inszeniert, während der Kurs Kratz mit Leonce und Lena von Georg Büchner eine literarische Vorlage zur Aufführung brachte.
Ein Jahr später stand für den Kurs unter der Leitung von Peter Kratz und Birgit Zinßer Arthur Millers <link aktuelles archiv archivdetails juni artikel max-eyth-schueler-fuehrten-2005-arthur-millers-hexenjagd-auf.html internal-link>Hexenjagd auf dem Spielplan, und der Kurs unter der Leitung von Sungard Rothschädl führte eine neue Eigenproduktion mit dem Titel <link aktuelles archiv archivdetails juni artikel theatergruppe-zeigt-eigenproduktion-fuer-das-alsfelder-publikum-fuerchtet-euch-nicht.html internal-link>Fürchtet euch nicht auf.
Seit dem Schuljahr 2005/2006 geht man neue Wege, was die zeitliche Gestaltung der Aufführungstermine angeht. Um eine Entzerrung zu erreichen (d.h. keine zwei größeren Aufführungen der Oberstufenkurse innerhalb von drei Wochen am Schuljahresende zu haben) beginnt die Kursarbeit im Kurs Kratz/Zinßer erst nach den Herbstferien des jeweiligen Schuljahres und führt auch erst vor den Herbstferien (im folgenden Schuljahr) auf.
So kam im Juni 2006 das Stück <link aktuelles archiv archivdetails juli artikel produktion-2006-des-oberstufenkurses-darstellendes-spiel.html internal-link>NoRway today von Igor Bauersima (Kurs Rothschädl) zur Aufführung, und im Oktober folgte dann <link aktuelles archiv archivdetails oktober artikel liebes-wirrwarr-in-der-aula.html internal-link>Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare (Kurs Kratz/Zinßer).
Mittlerweile besitzt der Kurs "Darstellendes Spiel/Theater" in der Jahrgangstufe 12 einen festen Stellenwert, und die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr. Dieses "etwas andere Kursangebot" erzielt bei den Schülerinnen und Schülern in hohem Maße affektive Lernzuwächse sowie Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Verlässlichkeit und Verbindlichkeit, die sich auch positiv auf andere schulische Bereiche auswirken.
Der Erfolg der Aufführungen ist nicht nur in der hervorragenden Spielleitung zu sehen, sondern vor allem im außergewöhnlichen Engagement der Schülerinnen und Schüler begründet, die einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit (z.B. für Sonder- und Wochenendproben) zur Verfügung stellen, um das Gelingen des Projektes zu sichern. Auch die sehr guten Rahmenbedingungen - insbesondere die Unterstützung der Schulleitung - und die gute Zusammenarbeit mit den einzelnen Fachbereichen der Max-Eyth-Schule verdienen Erwähnung. In dieser Hinsicht erweisen sich die Theaterprojekte einmal mehr als "Joint Ventures" und werden getragen von der Teamfähigkeit aller Beteiligten.
Im Schuljahr 2006/07 ist die Theaterarbeit an Schule wieder in vollem Gange. Als besonderes Ereignis bereitet sich die Max-Eyth-Schule für Juni 2007 auf die Ausrichtung des Hessischen Schultheater Treffens vor, bei dem zwölf ausgewählte und prämierte Schultheater Gruppen unter der Schirmherrschaft des Hessischen Kultusministeriums (HKM) an unsere Schule kommen, um auf diesem Festival ihre Stücke zu präsentieren.
Chronologie der Aufführungen der Oberstufenkurse "Darstellendes Spiel" (MES und ASS) und "Theater" (MES) seit 1999
Quelle: P. Kratz