Nach der einjährigen Probephase im Schuljahr 2005/06, bei der 50 Schulen inspiziert wurden, ist die von der Kultusministerin Karin Wolff als „Schul-TÜV“ titulierte Schulinspektion inzwischen Regel. Danach sollen die 2.000 hessischen Schulen in den nächsten Jahren regelmäßig alle vier bis fünf Jahre durch das zuständige Institut für Qualitätsentwicklung inspiziert werden. Auch unsere Schule hat derzeit ein Inspektorenteam zu Gast, das die Schulinspektion aufgrund der Forderung des Hessischen Schulgesetzes nach externer Evaluation (§ 98 HSchG) umsetzt. Der Begriff Evaluation bezeichnet hierbei das wissenschaftliche Verfahren zur systematischen Sammlung, Analyse und Bewertung von Daten schulischer Arbeit. Ziel dieser Maßnahme ist es, der Schule durch „einen Blick von außen zusätzliches Wissen über die Qualität ihrer Arbeit und damit Impulse für die Sicherung, die Weiterentwicklung und die Verbesserung der schulischen Arbeit“ an die Hand zu geben. Darüber hinaus kann die Schulinspektion zukünftig auch eine Rechenschaftslegung über die in der Schule geleistete Arbeit ermöglichen.
Das Beurteilungsinstrumentarium der vier Inspektoren (Ulrich Hüffmeier, Martin Gonnermann, Thilo Traub und Marianne Heiser) ergibt sich aus dem „Hessischen Referenzrahmen Schulqualität“, in dem festgelegt wurde, welche Erwartungen und Anforderungen an die Qualität von Schulen gestellt werden. Dabei wurden die schulischen Qualitätsbereiche und die entsprechenden Qualitätskriterien benannt.
Im Rahmen ihrer fünftägigen Inspektion werden die Gäste durch Begehungen, Interviews mit allen Beschäftigungsgruppen und Unterrichtsbesuche, die jeweils 20 Minuten dauern und bei möglichst vielen Lehrkräften durchgeführt werden sollen, so viele Daten wie möglich sammeln. Hinzu kommen dann noch das Studium der bereits vorher bereitgestellten und übermittelten Schuldokumente sowie die Auswertung der an Schulleitung, Kollegium, Schüler und Eltern verteilten Fragebögen. Hier wird dann auch deutlich, mit welch großem Aufwand eine solche Inspektion verbunden ist, da die Schulen bereits im Vorfeld der eigentlichen Inspektion ihre Arbeit umfassend schriftlich dokumentieren müssen.
Die solchermaßen gewonnenen Ergebnisse werden in einem Inspektionsbericht festgehalten, aus dem dann Hinweise auf Stärken und Bereiche mit Entwicklungsbedarf abgeleitet werden.
Als Schule, die sich in den letzten Jahren bereits intern einer intensiven Evaluation unterzogen und daraufhin auch kontinuierlich ihr Schulprogramm weiter- und fortentwickelt hat, sehen wir der derzeitigen Inspektion entspannt entgegen.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich dieser damit verbundene finanzielle, logistische und vor allem auch zeitliche Mehraufwand letztlich für die Schulgemeinde auch rentieren wird.
Quelle: M. Massier