Pressespiegel (Oberhessische Zeitung vom 01.10.2007)
ALSFELD (oz). Die Zusammenlegung der beiden Berufsschulen im Vogelsbergkreis sowie auch die äußerst kontrovers diskutierte Verlautbarung, zukünftig beide Schulen nur noch mit einer Schulleiterstelle zu besetzen, nahm CDU Kreisvorsitzender Ulrich Künz zum Anlass, sich an die entsprechenden Schaltstellen in Wiesbaden zu wenden um sich über den aktuellen Stand der Entwicklung zu informieren.
Bei seiner Intervention führte Künz an, dass der Vogelsbergkreis mit einer Fläche von 1459 Quadratkilometern zu den größten hessischen Landkreisen gehöre. Hinsichtlich der Konzentration auf nur noch einen Standort würde dies zu erheblichen Mobilitätsproblemen gerade bei den 15- bis 17-jährigen Berufsschülern führen, die noch nicht im Besitz eines Führerscheins sind. Auch durch die gigantische Größe und Anonymität eines solchen Zentrums seien großstadtähnliche Verhältnisse in Form von zunehmender Gewalt an Schulen zu befürchten. Dies würde in Anbetracht der demographischen Entwicklung unsere ländliche Region vor neue nicht kalkulierbare Herausforderungen stellen.
Künz weist darauf hin, dass es sinnvoll ist, wichtige Entscheidungen vor Ort zu treffen, damit jede Schule für sich ein eigenes individuelles Profil entwickeln kann. Nach Auffassung von Ulrich Künz ist für beide Berufsschulen eine eigene Schulleitung unabdingbar. Zur Verdeutlichung führte er an, dass die Max-Eyth-Schule in Alsfeld eine hoch differenzierte berufliche Schule mit rund 2500 Schüler/innen sowie auch die Vogelsbergschule in Lauterbach mit annähernd 1500 Schüler/innen nicht nur ein hohes Gut an Bildungsmöglichkeiten vorhalten, sondern auch die beiden Städte in ihrer Position als Schulstandort stärken. "Schulen bieten darüber hinaus Arbeitsplätze, ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in der gesamten Region. Diese müssten dringend erhalten werden", so Künz.
In der Argumentation des Kultusministeriums wird auf die Konkurrenzfähigkeit zu anderen beruflichen Kompetenzzentren in Hessen hingewiesen. Insbesondere aus schulischer Sicht wäre das angestrebte berufliche Kompetenzzentrum im Vogelsbergkreis in erster Linie deshalb wünschenswert, um die beiden Berufsschulstandorte im Vogelsberg mittel- und langfristig abzusichern und eine flexiblere Angebots- und Infrastruktur für den Vogelsbergkreis zu entwickeln.Dieser Prozess solle durch den Schulträger (Kreis) ergebnisoffen geprüft werden. Das Ministerium hat zugesichert, dass ihm erst mit Abschluss der Verhandlungen und durch Beschluss der Schulgremien des Vogelsbergkreises ein Schulentwicklungsplan zur Entscheidung vorgelegt werde. Es bestehe zwischen dem Kreis als Schulträger und dem Ministerium keine Vereinbarung zur Zusammenlegung der beiden beruflichen Schulen im Vogelsbergkreis.
Quelle: Oberhessische Zeitung vom 01.10.2007