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2006

Straßentheater "Schluck und weg" kam bei Schülern gut an

Die Straßentheatergruppe in Aktion

Gemeinsames Projekt von Max-Eyth-Schule und Alsfelder Weltladen

In Deutschland wird viel über die "2-Klassen-Medizin" diskutiert. Weltweit betrachtet sind die Unterschiede im Gesundheitswesen jedoch viel extremer: Jedes Jahr sterben Millionen Menschen in armen Ländern an Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Durchfall, Tuberkulose, Malaria oder Aids, weil sie keinen Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten haben. Diesem Mangel steht der Überfluss an Schlankheitsmitteln, Stärkungssäften oder Vitamintabletten und der Überkonsum an Schmerzmitteln in den Industrienationen gegenüber.

Über diese ungleiche und ungerechte Verteilung des Zugangs zu Medikamenten informiert die BUKO-Pharma-Kampagne. Auf Initiative der Fachgruppe Gesundheit der Max-Eyth-Schule sowie des Weltladens Alsfeld konnte die Straßentheatergruppe "Schluck und weg" nach Alsfeld geholt werden. Nach Auftritten in Großstädten wie Potsdam, Berlin, München, Leipzig, Heidelberg etc. gaben die Theaterleute der BUKO Pharma-Kampagne vier Aufführungen ihres ca. 20minütigen Stückes im Schulhof der Max-Eyth-Schule.

Was wäre, wenn ein mittelalterlicher Alchemist unsere schöne neue Pharma-Welt inspizierte? Die Theatergruppe "Schluck & weg" ließ in ihrem Stück einen altertümlichen Heiler eine ebenso phantastische wie hintergründige Reise in die Zukunft antreten. Der Alchemist, ausgezogen, um ein Wundermittel gegen die Leiden seiner Zeit zu finden, geriet schon bald in Schwierigkeiten. Seine naiven Begegnungen mit bunten Pillen, aggressiven Marketing-Strategien, pharmazeutischen Großlaboren und den Bossen der Branche sorgte für humorvolle Missverständnisse und verhängnisvolle Verwechslungen. Zugleich entlarvte er dabei ungewollt heutige Marktmechanismen, die gnadenlos Profit vor Menschenleben stellen.

Das Stück kam bei den Schülern gut an und regte so manchen zum Nachdenken an. Weitere gemeinsame Projekte der Max-Eyth-Schule mit dem Alsfelder Weltladen sind geplant, um das Thema "globales und interkulturelles Lernen" weiter voran zu bringen.

Text und Foto: Dr. B. Geiß