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2006

Analysieren wie die Profis

Mit Spaß und Konzentration dabei: Schülerinnen <br />und Schüler der 9. und 10. Klassen bei <br />der Analyse der Proben

Schnupperpraktikum im Chemielabor der Max-Eyth-Schule am 25.11.2006

Was tun nach der Mittleren Reife? Um in dieser Frage mehr Aufschluss zu erhalten, nutzten fast 30 Schüler und Schülerinnen aus den 9. und 10. Klassen der Gesamt- bzw. Realschulen aus Alsfeld, Homberg, Lauterbach, Mücke, Schlitz und Schwalmstadt die Gelegenheit zu einem eintägigen Praktikum im umweltanalytischen Labor der Max-Eyth-Schule Alsfeld. Einige opferten dafür sogar ihren freien Samstag. Die Schule hatte die Schüler dazu eingeladen, sich über die vollschulische Ausbildung zum/zur chemisch-technischen Assistenten/-in, kurz CTA, zu informieren.
Während des Praktikums durchliefen die Teilnehmer drei Stationen, an denen sie einen kleinen Ausschnitt aus dem Tätigkeitsspektrum eines CTA kennen lernen konnten. Betreut wurden sie dabei von Auszubildenden aus dem zweiten Ausbildungsjahr, denen der Wechsel in die Lehrerrolle sichtlich Spaß machte.
An der ersten Station wurde mit der Dünnschichtchromatographiemethode Koffein in Cola-Getränken und Energy-Drinks nachgewiesen. Wie zu erwarten war, ergab die Auswertung, dass "Kinder Cola" im Gegensatz zu "Coca Cola" und "Cola light" kein Koffein enthält, aber der Unterschied zwischen den stark koffeinhaltigen "Red Bull" und "Burn" auf der einen Seite und den Cola-Getränken auf der anderen war schon bemerkenswert.
An der zweiten Station bestimmten die Praktikanten durch Titration den Härtebereich von Wasserproben, dessen Kenntnis u. a. Voraussetzung für die umweltschonende Dosierung von Waschmitteln ist. Aufgrund der Titrationsergebnisse konnte das Alsfelder Trinkwasser in den Härtebereich 1 eingestuft werden, es ist also weiches Wasser. Deshalb können die Alsfelder beim Waschen ruhig sparsam mit dem Waschmittel umgehen.
Schließlich untersuchten sie die Natrium-Konzentrationen von Trink- und Mineralwasser, um die Tauglichkeit für die Säuglingsernährung zu überprüfen. Als "natriumarm" und für die Säuglingsnahrung geeignet darf ein Wasser nur dann bezeichnet werden, wenn es weniger als 20 mg Natrium pro Liter enthält. Ein Erfolgserlebnis und gleichzeitig Bestätigung der präzisen Arbeit war es für die Schüler, wenn die mit dem Flammenphotometer ermittelten Werte mit den Angaben auf dem Flaschenetikett übereinstimmten.
"Das Praktikum hat mir gefallen, gut fand ich vor allem, dass wir die Versuche selbst durchführen durften", war das Fazit von Jona Jung von der Geschwister-Scholl-Schule Alsfeld am Ende der Veranstaltung. Insgesamt konnten die Teilnehmer einen Einblick in den Ausbildungsgang zum/zur CTA, der einen qualifizierten Berufsabschluss vermittelt und eine interessante berufliche Perspektive eröffnet, gewinnen. Neben dem direkten Einstieg in das Berufsleben steht den Absolventen auch die Möglichkeit offen, durch den anschließenden Besuch der Fachoberschule für ein Jahr die Allgemeine Fachhochschulreife und damit die Berechtigung zum uneingeschränkten Studium an einer Fachhochschule zu erwerben.

Mehr Bilder unter http://mes-alsfeld.he.lo-net2.de/meslab/ 

Text und Fotos: Dr. E. Falk