Aktuelles

Archiv

2006

Alsfeld-Woche im schwedischen Hjo (16.-21.10.2006)

Max-Eyth-Schule interessiert an Partnerschaft mit Folghögskola in Schweden

Pressespiegel: Oberhessische Zeitung, 24.10.2006

Beeindruckt zurück von einer Reise zu Freunden

Delegation zieht Fazit der Alsfeld-Woche im schwedischen Hjo - Hoffnung, dass aus "schmalen Bändern ehrenamtlicher Kontakte dicke Taue werden"

ALSFELD (OZ). Hjo, behauptet die schwedische Stadt am Vätternsee selbstbewusst von sich selbst, mache süchtig. In der vergangenen Woche waren rund 70 Alsfelder dieser Suchtgefahr ausgesetzt. Beeindruckt vom Charme der Stadt und der Gelassenheit ihrer Einwohner kehrte der offizielle Teil der Delegation jedenfalls am Freitag, die übrigen Reisenden am Sonntag aus Hjo zurück. Verkehrsvereinsvorsitzender Jörg Köhler sprach für die Gruppe, als er als Fazit feststellte: "Es war eine Reise zu Freunden". Mit ihrem Besuch erwiderte die Gruppe eine schwedische Woche, die vor rund eineinhalb Jahren auf Initiative des Alsfelder Mediziners Dr. Johannes Pfann und seiner in Hjo Schwedischer Zeitungsartikellebenden Schwester Rosemarie zustande gekommen war. Am Ende eines vollgepackten Programms sprach Alsfelds Stadtverordnetenvorsteherin am Abschiedsabend die Hoffnung aus, dass sich "die schmalen Bänder", die in Kunst, Kultur, Schule und Tourismus geknüpft seien, zu einem dicken Tau verwandeln". Zugleich zeigte sie sich überzeugt, dass dies "bei soviel ehrenamtlichem Engagement auch gelingt". Auf alle Fälle habe die Delegation bei ihrem Besuch "die Seele von Hjo spüren können".
Sie nahm damit vor allem Bezug auf eine Stadtführung, bei der Stadtarchitekt Per-Göran Ylander die Alsfelder mit seiner Stadt vertraut machte, deren Bild von kleinen, bunten Holzhäusern dominiert wird. Wie Alsfeld sein Fachwerkensemble ist Hjo bemüht, dieses Stadtbild zu bewahren. Mit Erfolg. Denn wie Alsfeld erhielt auch die 9000-Einwohner-Stadt eine europäische Auszeichnung. 1990 erhielt sie, gemeinsam mit zwei anderen schwedischen "Holz-Städten" die Medaille "Europa nostra" als Anerkennung für die Bewahrung ihres Stadtbildes, dessen erste Häuser aus dem 14. Jahrhundert stammen. Bewahren heißt in Hjo durchaus auch, völlig neue Wege zu gehen. In einer ehemaligen Kirche beispielsweise ist heute nach der behutsamen Restaurierung ein Multimedia-Büro eingezogen. Eine praktische Anregung, die er gerne aus Hjo nach Alsfeld exportieren würde, erhielt Jörg Köhler bei der Stadtführung. Per Knopf im Ohr wurden die Ausführungen von Per-Göran Ylander übersetzt. Köhler: "So ging nichts verloren".
Im Industriebereich von Hjo sind ungefähr 25 Betriebe mit rund 1000 Arbeitsplätzen angesiedelt. Zwei von ihnen besichtigte die offizielle Asfelder Delegation. Einer der beiden Betriebe produziert Siebe in unterschiedlichsten Dimensionen für vielfältige industrielle Bereiche, von Hundefutter bis Zucker. In einem zweiten Unternehmen, das Präzisionstacker herstellt, begegneten Bärbel Heinrich und Jörg Köhler Alsfeld. Auf den Verpackungskartons entdeckten sie den Aufdruck "Sealed Air".
Es waren vor allem Vertreter von Alsfelder Vereinen und Institutionen, die den Weg in den Norden angetreten hatten, um dort mit ihren schwedischen Partnern Kontakte aufzunehmen und Informationsgespräche zu führen. Das galt für Marion Brömer, die Leiterin des Hauses Stephanus, auf deren Besuchsprogramm Gespräche mit Heimen und Hospizen stand. Friedhelm Miebach, der Leiter der Max-Eyth-Schule, suchte das Gespräch mit Vertretern der Folghögskola, bei der es sich um einen in Deutschland eher unbekannten Schultyp, eine Mischung aus Volkshochschule und Berufsschule, handelt, die unter anderem einen Schwerpunkt auf Musik und Kunst legt. Hier gibt der Altenburger Restaurator Eckhard Schaper derzeit sein Wissen an einen neu eingerichteten Kurs für Steinrestaurierung weiter, dessen Konzept er weitgehend entwickelt hatte.
Michaela Lippert vom Tourist Center Alsfeld stellte nicht nur Alsfeld in Wort und Bild bei zwei Gelegenheiten vor, sondern entwickelte in Gesprächen mit Fremdenverkehrschefin Annette Östling Überlegungen, die Bevölkerung von Hjo für Alsfeld und umgekehrt zu interessieren, beispielsweise für Camper oder Reisende mit dem Wohnmobil.

Ausflügler am Lagerfeuer

Ein zünftiges Lagerfeuer, an dem die Suppe gewärmt wurde, zählte beim Ausflug in die Umgebung von Hjo zum Programm

Dass nicht nur die Stadt, sondern auch die Umgebung ihre Reize hat, davon überzeugten sich die Alsfelder bei einem Ausflug in die waldreiche Umgebung der Stadt. Und zumindest einige Gäste hatten das Glück, und können bestätigen, dass Schweden das Land der Elche ist.
Geprägt war die Alsfeld-Woche auch durch zahlreiche kulturelle Momente. Gleich am ersten Tag wurde die Ausstellung eröffnet, die zu Ehren des 100. Geburtstages von Robert Müller im vergangenen Jahr in Alsfeld zu sehen war. Posthum ging damit ein Wunsch des Alsfelder Künstlers in Erfüllung. Müller, der zahlreiche nordische Motive gemalt hatte, hatte sich stets gewünscht, einmal seine Werke in Schweden ausstellen zu können.
Dr. Monika Hölscher, die Vorsitzende des Geschichts- und Museumsvereins, eröffnete zwei Ausstellungen: Heimat-Fotografien von Bodo Runte und die Ausstellung "Juden in Alsfeld", die Heimatforscher Heinrich Dittmar zusammengestellt hat.
Für die musikalischen Akzente sorgten die Jungen Vocalisten Angenrod unter Leitung von Sabine Spahn und der Posaunenchor Alsfeld, den Ulrich Beyenbach leitet. Sie gaben zwei Konzerte und umrahmten einen Gottesdienst, den der Alsfelder Dekan Dr. Jürgen Sauer gemeinsam mit seinem schwedischen Kollegen Lars Akesson gestaltete.
Mehr Infos zu Hjo



Pressespiegel: Oberhessische Zeitung, 16.10.2006

Ab heute Gast im hohen Norden

Im schwedischen Hjo beginnt Alsfeld-Woche: Ausstellungen, Konzerte und Gespräche

ALSFELD (rwh). Alsfeld ist ab heute in vieler Munde, vor allem im schwedischen Hjo. In der 9000 Einwohner zählenden Stadt, zwei Autostunden von Göteborg entfernt, beginnt heute nämlich eine Alsfeld-Woche. Mit Ausstellungen, Konzerten, Informationen und hessischen Spezialitäten. Mit der Aktionswoche in der Stadt an Schwedens zweitgrößtem Binnengewässer, dem Vätternsee, wird fortgesetzt, was vor eineinhalb Jahren in Alsfeld begann. Damals fand hier, durch private Kontakte initiiert, eine Schwedenwoche, statt. Bei einem Empfang im Rathaus sprachen damals Bürgermeister Herbert Diestelmann seine Hoffnung auf "künftige feste Bindungen" und die Gäste ihrerseits eine Einladung nach Hjo aus.
Die traf im Laufe dieses Jahres in Alsfeld dann auch ganz offiziell ein, sowohl im Rathaus wie bei allen, die sich im vergangenen Jahr in der Schwedenwoche engagiert hatten. Und so haben sich, um rechtzeitig zum Auftakt heute mittag in Hjo zu sein, am Wochenende rund 75 Alsfelder auf den Weg hoch in den Norden gemacht.
Die Stadt wird vertreten durch Stadtverordnetenvorsteherin Bärbel Heinrich. Mit von der Partie auch der evangelische Dekan Dr. Jürgen Sauer, Verkehrsvereinsvorsitzender Jörg Köhler, die Vorsitzende des Geschichts- und Museumsvereins Dr. Monika Hölscher, Michaela Lippert vom Touristik-Center, Friedhelm Miebach, der Leiter der Max-Eyth-Schule, Marion Brömer, Leiterin des Haus Stephanus, Restaurator Eckhard Schaper und die Mitglieder von zwei Musik-Ensembles: des Posaunenchores Alsfeld und der Jungen Vocalisten Angenrod.
Auf sie wartet in Hjo ein dicht gedrängtes Programm. Nach einer offiziellen Begrüßung heute Mittag wird am frühen Abend die erste von drei Ausstellungen, die die Alsfelder Reisegruppe im Gepäck haben, eröffnet. Gezeigt werden Bilder von Robert-Müller, die vor Jahresfrist im Regionalmuseum zu sehen waren. Ab morgen früh werden Bilder von Bodo Runte zu sehen sein: Sein Thema: Fotos zum Thema "Heimat". Am Nachmittag dann eine Ausstellung zu einem lokalgeschichtlichen Thema: Dr. Monika Hölscher erläutert bei der Eröffnung die Ausstellung "Die Juden in Alsfeld", die Lokalhistoriker Heinrich Dittmar Ende des vergangenen Jahres zusammengestellt hatte.
Am frühen Abend dann der erste Auftritt der beiden Musikgruppen aus Alsfeld. "Romantik meets Jazz" nennt sich das Konzert, das die jungen Vocalisten Angenrod unter Leitung von Sabine Spahn und der Posaunenchor Alsfeld unter Leitung von Uli Beyenbach geben. Beide Gruppen wirken auch am Mittwochabend an einem Gottesdienst mit, den Dr. Jürgen Sauer und sein schwedischer Kollege Lars Akesson gemeinsam gestalten.
Zwischen diesen beiden Programmpunkten liegt eine Reihe von Gesprächen, Führungen, Besichtigungen in Schulen, Altersheimen, Firmen bei Einzelkontakten verschiedener Delegationsmitglieder mit ihren jeweiligen schwedischen Partnern. Die Alsfelder Gruppe soll die schwedische Stadt und ihre Umgebung kennenlernen, umgekehrt sind die Gäste aber auch bemüht, Alsfeld näher bekannt zu machen. Michaela Lippert beispielsweise wird gleich zweimal mit einem Diavortrag Alsfeld vorstellen. Hintergrund: Hjo hat signalisiert an touristischen Kontakten mit Alsfeld Interesse zu haben.
Besonders gefordert wird Eckhard Schaper. Die Kontakte zwischen dem Altenburger Restaurator und der "Folkhögskola" in Hjo sind seit dem vergangenen Jahr besonders intensiv. Bei der Schwedenwoche in Alsfeld zeigten sich die Vertreter der Folkhögskola besonders beeindruckt von Informationen, die sie beim Besuch der Werkstatt von Schaper erhielten. Nur wenige Wochen später erhielt Schaper die Einladung, für die Schule ein Konzept zur Ausbildung von Restauratoren zu entwickeln. Ergebnis: in diesem Herbst beginnt in Hjo eine bauhandwerkliche Grundausbildung mit Schwerpunkt "Denkmalpflege", die am Schreibtisch in Altenburg entwickelt wurde und die Eckhard Schaper an Ort und Stelle den Schülern auch vermitteln will.
Am Donnerstag trennen sich die Wege: Während Eckhard Schaper an der Schule noch im Einsatz ist und die Alsfelder Gruppe an diesem Tag Gelegenheit hat, Hjo auf eigene Faut zu erkunden, macht sich der offizielle Teil der Alsfelder Delegation wieder auf die Rückfahrt.
Die Alsfeld-Woche aber dauert noch bis Freitag an und endet mit einem deutsch-schwedischen Abschlussabend mit Spezialitäten aus dem Gastgeberland und aus Hessen. Posaunenchor und Junge Vocalisten erhalten an diesem Abend musikalische Unterstützung vom Chor der Folghögsskola.


 
Pressespiegel: Oberhessische Zeitung, 21.09.2006

Großes Programm bei "Deutscher Woche"

Planungen für einen Gegenbesuch einer Alsfelder Delegation im schwedischen Hjo vom 16. bis 21. Oktober laufen

ALSFELD (r). Die Vorbereitungen für die "Deutsche Woche" in der schwedischen Stadt Hjo laufen auf Hochtouren. Sabine Spahn (Organisatorin) und Uli Beyenbach planen seit Dezember 2005 die Vorbereitungen für einen Gegenbesuch von Gruppen aus Alsfeld.
Das Programm für die "Deutsche Woche in Schweden", die vom 16. bis zum 21. Oktober geplant ist, bekommt langsam Formen. Schnell war klar, wie der musikalische Teil aussehen würde. Mit dem Vokalensemble "Junge Vocalisten Angenrod" unter der Leitung von Sabine Spahn und dem Posaunenchor Alsfeld unter der Leitung von Uli Beyenbach waren zwei sehr gute Ensembles bereit, sich in Schweden zu präsentieren. Mit Dekan Dr. Jürgen Sauer fand man den richtigen Ansprechpartner für gemeinsame Aktivitäten der Kirchen. Auch war der Hospizverein mit Vorsitzendem Dr. Johannes Pfann daran interessiert, die Verbindung nach Schweden weiter auszubauen. Mit der Max-Eyth-Schule hat sich bereits eine Schule für eine Partnerschaft in Schweden interessiert. Schulleiter Friedhelm Miebach und Harald Nahrgang werden deshalb an der Fahrt nach Hjo teilnehmen. Auch aus der Gerhart-Hauptmann-Schule wurde Interesse an Kontakten nach Schweden signalisiert.
So wird am Montag, 16. Oktober, nach einer kleinen Begrüßungsfeier eine "Robert-Müller-Gedächtnis-Ausstellung" eröffnet. Abends werden dann Martin Müller und seine Ehefrau Rachel Fehr ein Konzert geben. Am Dienstag folgt eine Ausstellung von Dr. Monika Hölscher "Die Juden in Alsfeld". Musikalisch geht es am Abend weiter mit "Romantik meets Jazz". Hier präsentieren sich das Vokalensemble "Junge Vocalisten Angenrod" sowie der Posaunenchor Alsfeld. Eine Fotoausstellung von Bodo Runte wird am Mittwoch eröffnet. Außerdem steht der Mittwoch im Zeichen der Kirche. So wird ein Gottesdienst stattfinden, bei dem Dekan Dr. Jürgen Sauer eine Predigt halten wird.
Der Donnerstag ist für die Teilnehmer ein Tag zum Kennenlernen der Stadt Hjo und ihrer Bewohner. Am Freitag gibt es dann zum Abschluss der deutschen Woche einen "Deutsch-Schwedischen-Abend". Geplant ist eine große Feier mit schwedischen und hessischen Spezialitäten. Natürlich kommen auch Ausflüge in der Region nicht zu kurz. Am Samstag besteht noch einmal die Möglichkeit zum Stadtbummel. Neben der Reisegruppe wird auch in der Zeit vom 16. bis 18. Oktober eine Delegation der Stadt Alsfeld mit Bürgermeister Herbert Diestelmann an der "Deutschen Woche" teilnehmen.
Es gibt noch freie Plätze im Bus. Abfahrt in Alsfeld ist am Sonntag, 15. Oktober, um 20 Uhr am Stadthallenparkplatz. Die Rückfahrt ist für Samstag, 21. Oktober, um 20 Uhr geplant, so dass die Reisegruppe am Sonntag, 22. Oktober, gegen Mittag wieder in Alsfeld ankommen wird.
Wer Interesse hat, kann sich bei Sabine Spahn unter 71 363 57 45 anmelden, oder nähere Informationen erhalten.


Text und Foto: Oberhessische Zeitung v. 21.09.2006, 16.10.2006 und 24.10.2006