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2005

Max-Eyth-Schüler führten 2005 Arthur Millers "Hexenjagd" auf

Zeigten Emotionen: die Schüler des Kurses <br />"Darstellendes Spiel" bei ihrer Aufführung von <br />Arthur Millers "Hexenjagd“

Akteure haben den Nerv des Publikums getroffen

Pressespiegel: Oberhessische Zeitung vom 23.06.2005

ALSFELD (ar). "Die Persönlichkeit eines Schülers ist mehr, als sich in Mathe- oder Geschichtstests abfragen lässt“, davon ist Peter Kratz überzeugt. Schließlich kennt er die Mädchen und Jungen seines Kurses "Darstellendes Spiel" von einer ganz anderen Seite. Am 25.06.2005 feierten sie mit dem Stück "Hexenjagd" von Arthur Miller Premiere.

Sie schrieen, weinten und flehten im kleinen Ort Salem. Im Jahr 1692 nimmt ein Wahn dort seinen Anfang, der dem Dorf noch Jahrhunderte später zu trauriger Berühmtheit verhelfen sollte. Die Hexenjagd greift um sich. Doch ist es wirklich nur der Gottesglaube, der die Menschen antreibt, oder sind es persönliche Rache und Neid, die alle anstacheln? Allen voran marschiert Abigail Williams, die ihren persönlichen Rachefeldzug gegen John Proctor und seine Frau Elisabeth führt. Abigail wird mit Freundinnen im Wald bei verschwörerischen Tänzen gesehen. Um nicht verhaftet und gehenkt zu werden, täuschen sie und ihre Mitstreiterinnen unerklärliche Anfälle vor, die sie den Hexen des Dorfes zuschreiben. Erst sind es 14, dann 39 und später 400 Menschen, die sie der Hexerei bezichtigen. Wer leugnet wird hingerichtet, wer gesteht und weitere "Hexen" denunziert, bleibt am Leben. Ein unheimlicher Schneeballeffekt nimmt seinen erschreckenden Lauf und einzig John Proctor wagt es, sich dem entgegenzustellen.

Der tosende Applaus am Ende des gut zweistündigen Stückes bewies, dass die Gruppe den Nerv ihres Publikums getroffen hatte. Während einzelner Szenen hätte man eine Stecknadel fallen hören, so gebannt verfolgten die zuschauenden Schüler die Premierenaufführung. Ein Jahr Vorbereitung – vom Atem- und Sprechtraining bis hin zur heißen Probephase kurz vor der Aufführung – haben sich gelohnt und zum Teil erstaunliche schauspielerische Leistungen hervorgebracht. "Wie sich die Schüler in den Proben gesteigert haben, ist unglaublich“, stimmte auch Birgit Zinßer, Assistenz der Jungschauspieltruppe, der Meinung der Zuschauer zu.

Schon seit mehreren Jahren steht "Darstellendes Spiel" als Ergänzung zu Fächern wie "Kunst" und "Musik" auf dem Stundenplan der zwölften Klasse des Beruflichen Gymnasiums der Max-Eyth-Schule. "So was kriegt man allerdings mit nur zwei Stunden die Woche nicht hin“, lobte der Spielleiter Peter Kratz den Einsatz seiner Schüler, die viel freie Zeit in das Theaterspiel gesteckt haben. "Theaterspielen weckt Potenzial. Die Schüler werden auch in anderen Schulfächern viel selbstbewusster und gehen ganz anders mit ihrem Körper um. Die richtige Ausstrahlung und Körpersprache können zudem im späteren Beruf besonders wichtig sein." [...]

Es spielten Eva Rühl (Betty Parris), Michael Weiß (Reverend Parris), Nadine Weber (Abigail Williams) Mareike Conrad (Susanna Walcott), Sina Dahmer / Sarah Frühwirt (Mercy Lewis), Elvira Grabowski / Isabelle Haupert (Mary Warren), Danielle Conrad / Maria Grimm (Ann Putnam), Christian Strack (John Proctor), Stefanie Beier / Marie-Isabel Monaco (Tituba), Michela Knarr / Christiane Ludwig (Elisabeth Proctor) Philipp Grein (Reverend John Hale), Manuel Heidl (Richter Danforth), Annegret Mest (Rebecca Nurse), Erik Mümin (Giles Corey) und Daniel Timmler (Ezechiel Cheever).

Text und Foto: A. Rausch, Oberhessische Zeitung vom 23.06.2005