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2005

5. EIBE-Produktmesse

Fritzlarer Schüler sorgten mit ihrer Vorstellung für <br />gute Stimmung und luden zum Tanzen ein

Mut für die eigene Zukunft entwickeln

Pressespiegel: Oberhessische Zeitung vom 06.05.2005

Zukunft des Eingliederungsprogramms nach 2007 ist noch ungeklärt

ALSFELD (hek). "Ich bin sicher, dass die Lebensfreude der Jugendlichen überspringt und ihr großes Potenzial beeindrucken wird." Der Ministerialrat im Kultusministerium, Klaus Wilhelm Ring, hob in seinem Grußwort zur 5. EIBE-Produktmesse in der Alsfelder Max-Eyth-Schule (MES) die Erfolge des Programms zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt (EIBE) hervor.

Die Messe soll Lehrern, Sozialpädagogen aber auch den Schülern die Möglichkeit bieten, sich gegenseitig auszutauschen und die Projekte der übrigen hessischen Schulen, die am EIBE-Programm beteiligt sind, kennen zu lernen. Es solle an den Projekten auch gezeigt werden, wie Jugendliche "Mut für die eigene Zukunft entwickeln können", meinte der Leiter des staatlichen Schulamtes, Christoph Fellner von Feldegg.

43 der 63 hessischen EIBE-Schulen waren in Alsfeld vertreten und präsentierten so unterschiedliche Projekte wie eine Trockenmauer für Gartenpflanzen, Möbel aus Metall aber auch Spielzeug aus Holz. Die EIBE-Gruppe der MES stellte ihr Wahlpflichtangebot "Airbrush" und die kulinarischen Ergebnisse länderkundlicher Entdeckungen an einem Buffet vor. Lebensfreude war bei den Jugendlichen aus Fritzlar zu spüren, die als Akrobaten, Jongleure und Schlangenmenschen auf dem Schulhof auftraten. Zu den Informationsständen der einzelnen Schulen gab es im Rahmen der Messe auch drei Workshops zu "Gender Aspekten in der Projektarbeit", "Qualifizierungsbausteinen" und der "Kooperation von Schule und Betrieben". Gerade die Zusammenarbeit der Schulen mit Betrieben, wie bei Praktika, ist in letzter Zeit schwerer geworden, so Ring. "Wobei gerade das Praktikum als Einstieg in die Betriebe für die Jugendlichen sehr wichtig ist", wie Fellner von Feldegg betonte.

Schüler mit Airbrush-Pistole

links: Vorstellung des Wahlpflichtangebots "Airbrush"

Neben der Information hat die Messe auch "für die Schüler einen hohen Stellenwert, denn sie bekommen durch die Präsentation ihrer Projekte unterschiedliche Methodenkompetenzen, die im Unterricht nur schwer zu vermitteln sind", erklärt Dr. Eva Höll-Stüber, Abteilungsleiterin der EIBE-Klassen an der MES.

Die Entwicklung der Messe zeigte der Schulleiter der MES, Friedhelm Miebach, in seiner Begrüßung auf. "Vor sechs Jahren haben wir hier auch die erste Messe veranstaltet, in einem viel kleineren Rahmen." Nicht nur die Messe sei größer geworden, auch die ursprünglich angepeilten Zahlen von 15000 Schülern, die durch EIBE zwischen 2001 und 2007 erreicht werden sollten, wurde überschritten. Zahlen, die wie die 3400 Jugendlichen, die in diesem Schuljahr in Hessen im Eibe-Programm sind, einerseits ein Erfolg seien, aber andererseits traurige Zahlen seien, wie Ring meinte. "Schließlich haben alle diese Jugendlichen keinen Ausbildungsplatz bekommen."

Miebach verwies auch auf die Bedeutung der sozialpädagogischen Betreuung im Rahmen von EIBE und hofft, auch nach dem Auslaufen des Programms 2007 diese in einen Nachfolger zu übernehmen. "Gerade unsere Schule als größte EIBE-Schule Hessens setzt auf eine Perspektive über 2007 hinaus", hoffte Miebach. Dem schloss sich Landrat Rudolf Marx an, der aus Sicht des Vogelsbergkreises als Schulträger die Integrationsmaßnahmen für ausländische Jugendliche betonte und unterstrich, dass er bei EIBE eine sozialpädagogische Betreuung für sinnvoll halte.

Ob diese im Rahmen von EIBE auch über 2007 hinaus geschehen kann, ist noch völlig offen. "Es wird auch dann einen europäischen Sozialfond (ESF) geben, aus dem bisher die Mittel für EIBE geflossen sind", konnte Ring mitteilen. Ob allerdings daraus Gelder nach Hessen fließen werden und wie diese dann verteilt würden, sei nach der EU-Osterweiterung noch ungeklärt. "Eibe ist aber das erfolgreichste EFS-Programm Hessens, so dass ich davon ausgehe, dass es Gelder geben wird", macht Ring Hoffnung.

Text und Fotos: H. Irek, Oberhessische Zeitung vom 06.05.2005